Ehrung

Wie ein Kölner zum Bewahrer der Reformation wurde

Dass Luthers Predigtkanzel im Wittenberger Lutherhaus wieder in neuem Glanz erstrahlt, ist nicht zuletzt ihm zu verdanken: Der Kölner Mediziner Jürgen Krüger unterstützt seit über zwei Jahrzehnten die Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt mit beträchtlichen Geldspenden.

Von Oliver Gierens

Dafür hat der 85-Jährige am 11. Mai die Ehrennadel des Landes aus den Händen von Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) erhalten. „Ihr Mäzenatentum ist außergewöhnlich, es prägt unsere Gesellschaft und ihren Geist“, würdigte Haseloff den Geehrten, der ursprünglich aus der Altmark stammt. „Sie stehen nicht abseits, sondern bringen sich aktiv im Interesse unseres Gemeinwohls ein.“

Mehrere Hunderttausend Euro hat Jürgen Krüger bereits für den Erhalt der Luthergedenkstätten gespendet. Dadurch konnten historische Gebäude und zahlreiche wertvolle Objekte restauriert und für die Nachwelt bewahrt werden, teilte die Stiftung mit.

Zu den von Krüger geförderten Projekten zählten beispielsweise die Restaurierung von 36 Humanisten-Drucken des 16. Jahrhunderts, des Taufsteins und der Epitaphe Feuerlein und Francke in Luthers Geburtshaus in Eisleben, die Restaurierungen der Einrichtungen in Melanchthons Studier- und Sterbezimmer, außerdem die Konservierung und Restaurierung der Lutherstube und des Großen Hörsaals. Neben Luthers Predigtkanzel konnte auch die bekannte Zehn-Gebote-Tafel aus der Cranach-Werkstatt dank Krügers Zuwendungen restauriert werden.

„Professor Krügers großzügiges Mäzenatentum ist vor allem von fachlichem Interesse, Respekt für die Arbeit der Luthergedenkstätten und persönlicher Zurückhaltung geprägt“, würdigt die Stiftung ihren langjährigen Förderer. Mit seinen großzügigen Spenden leiste er einen außergewöhnlichen Beitrag dazu, das materielle Erbe der Reformation in Wittenberg und Eisleben zu erhalten.

Die Ehrennadel des Landes Sachsen-Anhalt wird als Zeichen der Anerkennung für langjährige hervorragende ehrenamtliche Tätigkeiten verliehen. Ebenso ehrt der Ministerpräsident damit Personen für eine weit über das herkömmliche Maß hinausgehende Erfüllung beruflicher Pflichten.