Wort zur Woche
Was bei der Namensfindung zu beachten ist

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 So spricht der Herr, der dich geschaffen hat: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein!
Jesaja 43, Vers 1

Vor einem Jahr ist unser erstes Kind geboren. Die Namensfindung war von einigen Kriterien begleitet. Der Name sollte einen schönen Klang haben, da wir ihn oft nutzen werden. Er sollte in vielen Sprachen verständlich sein, da unser Kind in einer international vernetzen Welt aufwächst. Er sollte nicht zu kompliziert zu verstehen sein, da der Nachname schon genügend Fragen in Schreibweise und Aussprache aufwirft.
Wenn wir heute unseren Sohn rufen, dann tun wir das mit der gleichen Liebe und Sorgfalt, wie wir auch seinen Namen ausgewählt haben. Manchmal steckt viel Dringlichkeit und Sorge in unserem Ruf. Besonders dann, wenn er sich einer ungesicherten Treppe oder einer Steckdose nähert. Das klingt für Außenstehende streng und unbarmherzig. Unser Anliegen ist aber die Liebe zu ihm. Unser Kind beim Namen zu rufen und ihm einen Namen zu geben, bedeutet auch: Du bist unser. Du gehörst zu uns. Wir passen auf dich auf. Wir investieren das Beste in dich.
In Jesaja 43 ruft Gott das Volk Israel beim Namen. Er umwirbt die Israeliten, dass sie sich ihm anvertrauen. Der Schluss von Jesaja 42 ist eine Gerichtsrede. Israel sollte von den falschen Göttern ablassen. Für Außenstehende klingt das streng und unbarmherzig. Gott ruft Israel aber in leidenschaftlicher Liebe zu: Vertraut nicht auf die Figuren aus Stein, Holz oder Metall! Ich bin der Lebendige. Bei mir ist Rettung. Du bist mein. Du gehörst zu mir. Ich passe auf dich auf.
Am Sonntag wird unser Sohn getauft. Damit rufen nicht nur wir ihn. Auch Gott ruft ihn in seine Gegenwart. Wir lassen ihn in der Hoffnung taufen, dass er seine Identität nicht aus falschen Göttern zieht. Wir lassen ihn in dem Glauben taufen, dass der lebendige Gott ihn selbst ruft. Der auferstandene Christus handelt in seinem Leben und klopft an seine Herzenstür. Jesus ruft ihm zu: Komm und folge mir nach! Manchmal mit Dringlichkeit, aber immer mit Liebe.

Fabian Mederacke, Vikar, Stadtkirche Wittenberg

Autor:

Online-Redaktion

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