Wort zur Woche
Mach was draus! Das Leben leben zwischen Wiege und Bahre

Wem viel gegeben ist, bei dem wird man viel suchen; und wem viel anvertraut ist, von dem wird man umso mehr fordern.
Lukas 12, Vers 48

Von Pfarrerin Sophie Kersten, Langula-Kammerforst

Ich bin getauft auf deinen Namen, Gott Vater, Sohn und Heilger Geist …« – wir singen dieses altbekannte Lied, die Gemeinde blickt berührt nach vorne, wo Eltern ihr noch so kleines Kind im Arm halten, gerade ist es getauft worden. »Ich bin in Christus eingesenkt, ich bin mit seinem Geist beschenkt.«
Von diesem großen Versprechen Gottes an das Kind war die Rede, vom Segen, der auf ihm liegen wird. Von Gottes »ich bin bei dir alle Tage«. Eltern und Paten haben Fürbitten gesprochen, tiefste Bitten für das lange Leben ihres Kindes. Wünsche, Hoffnungen, Tränen der Freude stehen am Beginn. »Laß diesen Vorsatz nimmer wanken, Gott Vater, Sohn und Heilger Geist. Halt mich in deines Bundes Schranken, bis mich dein Wille sterben heißt. So leb ich dir, so sterb ich dir, so lob ich dich dort für und für.« Auch jetzt singen viele Menschen, sie sind schwarz gekleidet, ein Sarg steht im Altarraum.
Von einem langen Leben war die Rede, vom Segen, der den Verstorbenen durch die Zeiten getragen hat. Von Gottes Versprechen und von Gottes Ferne. Erinnerung, Rückblick, Tränen der Trauer und Hoffnung stehen am Ende. Geburt und Tod. Was ist dazwischen? Das, was wir gerade tun: leben. Unser Leben. Wimpernschläge, die es einteilen und vorantreiben. Wir schlafen, essen, arbeiten, ärgern, erholen und informieren uns. Meistens schön miteinander verbunden: Frühstück mit Radio und Zeitung, auf dem Schreibtisch das Handy für eine schnelle Nachricht zwischendurch. Dafür dann eine Dienstmail aus dem Urlaub. Ist das gelebtes Leben? Ist es das, wofür wir gebetet haben und auf das wir, wenn Gott uns ruft, beruhigt zurückblicken wollen, um gehen zu können?
Viel ist dir gegeben, viel ist dir anvertraut! Ein ganzer neuer Tag aus Gottes Hand, viele Wimpernschläge voller Hoffnung, Liebe, Sinnhaftigkeit und Mitmenschlichkeit. »Es sei in mir kein Tropfen Blut, der nicht, Herr, deinen Willen tut.« Danke, Herr, für dein Vertrauen! Hilf uns nun, Herr, es in die Tat umzusetzen. Hilf uns, nach deinem Wort zu leben.

Autor:

Online-Redaktion

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