Wort zur Woche
Herrlich, menschlich, göttlich!

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Über dir geht auf der Herr, und seine Herrlichkeit erscheint über dir.
Jesaja 60, Vers 2 b

Ende Januar ist es noch immer früh dunkel. Wie schön, dass unser Weihnachtsbaum mindestens bis Anfang Februar in der Wohnung steht, vor sich hin duftet und leuchtet. Er durfte ja auch erst zu Heiligabend in die gute Stube. Traditionell mit Strohsternen, Glaskugeln und Wachskerzen. Ganz viel Symbolik. Die flackernden Kerzen erinnern mich die ganze Weihnachtszeit hindurch an das „Licht der Welt“.
Auch die Weihnachtspyramide im Wohnzimmer dreht sich noch immer. Die leuchtenden Kerzen machen den Hirten, den Weisen und der Heiligen Familie mächtig Betrieb. Neben Helligkeit verbreiten sie auch Wärme. Auch jetzt, wo die Nacht noch immer 15 Stunden lang ist. Mindestens.
Es war dunkel, es ist dunkel und wahrscheinlich wird es auch immer dunkel sein. Auf der Erde, in unserer Welt. Für diese Erkenntnis muss ich kein Prophet sein: Angst vor Krankheit, Furcht vor Arbeitslosigkeit, Trauer nach dem Verlust eines geliebten Menschen – so ist das Leben. Und finster sind nicht nur die Mienen der Herrschenden der Weltpolitik: Viren, Tod und Krankheit halten eine atemlose Welt in Atem. Zugegeben, es ist Nacht auf dem Globus. Der Krieg in Syrien oder im Jemen – noch immer. Erdbeben schlucken Hab und Gut und Leben. Verfolgte Brüder und Schwestern – nicht nur in Nordkorea. Eitel Sonnenschein auf dem blauen Planeten? Fehlanzeige.
So ist das, schreibt der Prophet. – Aber. Aber es wird hell. Es wird herrlich, es wird Licht in der Dunkelheit. Nicht nur zur Weihnachtszeit, bei den Hirten auf dem Felde des Nachts. Auch Ende Januar kann mein Gesicht leuchten. Denn die Herrlichkeit erscheint über mir. Über meiner persönlichen Dunkelheit. Der Herr aller Herren wird ganz klein und begreifbar. Wirklich?
Mir geht ein Licht auf. Was für ein Geschenk: Das Kind in der Krippe. Der Retter der Welt. Das Licht im Dunkel. Am Weihnachtsbaum, auf der Weihnachtspyramide, in meinem Alltag. Der Morgen beginnt. Erstes Licht am Horizont: ein freundliches Lächeln, ein gutes Wort, eine spontane WhatsApp-Nachricht. Herrlich, menschlich, göttlich!

Paul Andreas Freyer, Lektor im Kirchenkreis Weimar 

Foto: privat
Autor:

Online-Redaktion

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