Am Ende steht ein Doppelpunkt

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Wort zur Woche Christus Jesus hat dem Tode die Macht genommen und das Leben und ein unvergängliches Wesen ans Licht gebracht durch das Evangelium.
2. Timotheus 1, Vers 10b

Und immer sind da Spuren deines Lebens, Gedanken, Bilder und Augenblicke, sie werden uns an dich erinnern, uns glücklich und traurig machen und dich nie vergessen lassen.“ Worte zum Trost. Wie oft lese ich solche und ähnliche Texte über Traueranzeigen. Sie sind gespeist von dem Versuch, etwas festzuhalten vom Leben eines Menschen, der dazu gehört hat, der liebte und geliebt wurde. Ein verständlicher Versuch, ein nachvollziehbarer Wunsch. Es möge etwas bleiben von einem geliebten Menschen, es soll nicht alles endgültig mit dem Tod ausgelöscht sein. Auch im Blick auf das eigene Leben möchten wir gern Spuren hinterlassen, nicht einfach sang- und klanglos verschwinden. Es ist der Versuch, der Vergänglichkeit etwas entgegenzusetzen. Diesem dicken fetten Punkt, der am Ende unseres Lebens zu sagen scheint: Tot. Aus. Vorbei. Der Macht des Todes etwas zu nehmen, wenn das doch möglich wäre!

Wo beginnt eigentlich diese Macht des Todes? Wirklich erst am Ende des Lebens? Nein. Sie beginnt schon mit der Angst vor dem Tod, bei vielen Menschen ist es die Angst vor dem Sterben. Oder eben vor dem Vergessenwerden, vor der Vergänglichkeit.

All dem setzt der Apostel Paulus eine klare Botschaft entgegen. “Ihr braucht dem Tod nicht die Macht zu nehmen“, sagt er. „Jesus Christus hat das längst für euch getan!“ Dabei hat Christus den Tod selbst nicht abgeschafft. Aber er hat ihm die Macht genommen. Seit Ostern dürfen wir hoffen und glauben: Der Tod ist nicht das Ende. Die Brücke wird nicht abgebrochen, bei Gott wird sie neu gebaut. Nicht der Tod hat das letzte Wort über uns, sondern Gott. So steht am Ende unseres Erdenlebens eben kein dicker fetter Punkt. Sondern ein Doppelpunkt. Gottes Doppelpunkt. Er sagt: Ich bin der Anfang und das Ende. Siehe, ich mache alles neu. In seiner Ewigkeit sind und bleiben wir.
Was also bleibt am Ende? Es bleibt ganz viel. Die wärmende Liebe Gottes, die uns erwartet und umfängt. Und die ist unvergänglich.

Cornelia Biesecke, Pfarrerin in Eisenach

Foto: privat
Autor:

Online-Redaktion

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