DDR

Beiträge zum Thema DDR

Blickpunkt

DDR-Volkskammerwahl 1990
Erfüllte Hoffnungen – Enttäuschte Erwartungen

Nein, es war kein Verhörer: In den 8-Uhr-Nachrichten meldete der Deutschlandfunk am 18. März: „Im Thüringer Landtag soll am Abend eine Feierstunde stattfinden, an der auch ehemalige Volkskammerabgeordnete teilnehmen werden.“ Und zwar gleich im Anschluss der Meldung der Würdigung der ersten frei gewählten DDR-Volkskammer durch Bundestagspräsidentin Bärbel Bas. Offenbar war diese abendliche Feierstunde in Erfurt anlässlich der Volkskammerwahl 1990 eine Meldung wert, da sie die einzige in einem...

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Wallfahrtstag: Auf der Dresdner Festwiese im Großen Garten fand der Abschlussgottesdienst statt. Papst Johannes Paul II. durfte selbst nicht teilnehmen, entsandte aber stellvertretend Joseph Kardinal Ratzinger und übermittelte Grußworte an die Katholiken in der DDR | Foto: Bistum Dresden-Meißen
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Das Wunder von Dresden
Ein großes Familientreffen

Christen hatten es in der DDR nicht leicht. Oft musste man gesellschaftliche Nachteile wegen seines Glaubens in Kauf nehmen. Glaubensstärkend waren da Treffen, wie das 1987 in Dresden, zu dem 100 000 Gläubige kamen. Von Roland Müller Katholisch zu sein und seinen Glauben zu leben, war in der DDR ein Wagnis. Denn Christen hatten im sozialistischen Deutschland viele Nachteile: Sie konnten oft nicht studieren, ihre Berufe nicht frei wählen und waren gesellschaftlich isoliert. Auch größere...

  • 29.05.24
Kirche vor Ort

Schülerprojekt
Wie die Bürgerwehr das Quartier rettete

Damals war es fast eine Mutprobe – 1987 in der Erfurter Michaeliskirche diese Ausstellung zu besuchen. Jene kleine und doch hochexplosive Exposition, mit der die AG Stadt- und Wohnumwelt der evangelischen Kirche um Matthias Sengewald gegen Verfall und Abriss des Andreasviertels protestierte. Von Angelika Reiser-Fischer Mit den damals aktuellen Ruinen-Fotos und farbenfrohen Zeichnungen, wie es hätte sein können. Bunt, wohnlich. Mehr als 12 000 Besucher sahen sich das damals an, trotz...

  • 04.10.23
Aktuelles

Tag der Deutschen Einheit
"Kein gespaltenes Land"

Erfurt (kna) - Zum Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober hat Erfurts katholischer Bischof Ulrich Neymeyr die Westdeutschen zu mehr Wertschätzung des Ostens aufgerufen. "Welch große Leistung der Ostdeutschen es war, eine historisch fast einmalige Leistung zu vollbringen, nämlich eine Diktatur mit einer friedlichen Revolution abzuschütteln und eine neue Gesellschaftsordnung aufzubauen", sagte Neymeyr. Zum diesjährigen Tag der Deutschen Einheit finden die zentralen Feierlichkeiten samt...

  • 02.10.22
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Aktuelles

Altprobst Falcke
Uni gedenkt wegweisender Rede

Erfurt (epd) - Die Universität Erfurt hat mit einer Festveranstaltung an die wegweisende kirchenpolitische Standortbestimmung des Erfurter Altprobstes Heino Falcke vor 50 Jahren erinnert. Die Bedeutung seiner Rede vom 30. Juni 1972 habe darin bestanden, dass er in dieser einen Weg aufgezeigt habe, mit der Anerkennung von Realitäten umzugehen, sagte Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) dabei am gestrigen Donnerstag in Erfurt. Die Rede entfalte bis heute einen starken gesellschaftlichen Impuls....

  • 01.07.22
Kirche vor Ort

Bürgerfest
Friedliche Revolution aus Sicht der Geflohenen

Erfurt (red) - Der Thüringer Geschichtsverbund lädt am 8. September 2019 zusammen mit der Stadt Erfurt ab 14 Uhr in die Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße zum sechsten Bürgerfest ein. Unter dem Thema »›Es ist zum Ausreis(s)en!‹ - Die Friedliche Revolution aus Sicht der Geflohenen« möchte der Thüringer Geschichtsverbund neben den Sorgen und Nöten der Ausreisenden auch die Gründe der Gebliebenen thematisieren. Vereine, Gedenkstätten, Grenzlandmuseen, Archive und Beauftragten des...

AktuellesPremium
Renate Ellmenreich im Erfurter Stasiunterlagen-Archiv | Foto: Paul-Philipp Braun
2 Bilder

Aufarbeitung
Keiner, der um Vergebung bittet

Von Paul-Philipp Braun Seit 2015 beschäftigte sich eine Arbeitsgruppe der Thüringer Staatskanzlei mit dem Tod des 23-jährigen Matthias Domaschk, der 1981 im Stasi-Untersuchungsgefängnis in Gera ums Leben gekommen war. In der vergangenen Woche wurden die Ergebnisse in Erfurt vorgestellt. "Die Tage in Erfurt, wenn wir zusammen gesessen haben mit der Staatskanzlei und mit den Zeugen, die waren schwer. Ich konnte an so einem Tag meistens nichts essen und bin dann kaputt und fertig nach Hause...

  • 22.08.19
AktuellesPremium

Kommentiert
Wert des Lebens

Von Paul-Philipp Braun Hat er sich erhängt? Wurde er erdrosselt? Hat man ihn erwürgt? Es sind zentrale Fragen, die im Fall Matthias Domaschk weiterhin offenbleiben. 38 Jahre nachdem der 23-Jährige im Geraer Stasi-Gefängnis umkam, sind die Umstände seines Todes weiter ungeklärt. Obwohl sich mehrere Gerichte schon in den 1990er-Jahren mit dem Fall beschäftigt hatten, sind die konkreten Antworten auf die Fragen seiner Hinterbliebenen noch immer dünn. Auch die 2015 durch Ministerpräsident Bodo...

  • 22.08.19
Aktuelles

Christen in der DDR
Fall Domaschk: Ramelow appelliert an Gewissen der Ex-Stasi-Leute

Die Aufarbeitung des SED-Unrechts ist aus Sicht von Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) noch längst nicht abgeschlossen. Noch immer litten Opfer, Betroffene und Angehörige unter den Folgen systematischer Unterdrückung und Verfolgung, sagte Ramelow am Dienstag vor der Premiere eines Films zum Schicksal des 1981 in Stasi-Haft ums Leben gekommenen Matthias Domaschk dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Erfurt. "Viele haben erst jetzt ihre Sprache wiedergefunden oder können sich...

  • 13.08.19
Kirche vor Ort

Kirchentag 1983 und die Stasi

Erfurt (epd) – Bei der nächsten Veranstaltung der Reihe "Stasi-Akte spezial" der Außenstelle Erfurt der Stasi-Unterlagen-Behörde (BStU) geht es um die Verfolgung von Christen in der DDR. Zum thematischen Schwerpunkt "Kirche im Brennpunkt: Der evangelische Kirchentag 1983" sind am 20. Juni interessierte Bürger auf den Petersberg eingeladen. "Die Akten heben besonders die Kontrollversuche der DDR-Geheimpolizei gegenüber der Offenen Arbeit der evangelischen Kirche hervor", so Außenstellen-Leiterin...

Kirche vor Ort

Verdienstorden für früheren Diakon

Erfurt (epd) – Der Meininger Umwelt- und Friedensaktivist Ulrich Töpfer ist mit dem Thüringer Verdienstorden geehrt worden. Es gebe nur wenige Menschen, die sich so stark politisch, kirchlich, sozial und zivilgesellschaftlich einbringen, würdigte Ministerpräsident Bodo Ramelow den 66-Jährigen. Als Diakon und Kreisjugendwart der evangelischen Kirche in Thüringen sei Töpfer bereits zu DDR-Zeiten ein Wegbereiter demokratischer Werte gewesen. Töpfer war unter anderem ehrenamtlicher...

  • 06.06.19
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Aktuelles

Mehr Hilfe für Opfer der SED-Diktatur

Erfurt (red) – Mehr Gerechtigkeit für Menschen, die in der DDR als Schüler Opfer politischer Gewalt wurden, fordert der frühere Thüringer Landesbeauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Pfarrer Christian Dietrich. Die Betroffenen hätten trotz inzwischen erfolgter Rehabilitierung keine Möglichkeit, Entschädigungsleistungen für nachweislich beschnittene Karrieremöglichkeiten zu erhalten. Dietrich, der derzeit Beauftragter der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland für die Seelsorge und...

  • 19.04.19
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Kirche vor Ort

Akademie lädt zum Literarischen Salon

Erfurt (G+H) – Unter dem Motto »Schon gelesen?« lädt die Evangelische Akademie Thüringen zu einer neuen Veranstaltungsreihe ein, dem Literarischen Salon. Der Auftakt findet am Mittwoch, 6. Februar, um 19 Uhr in der Buchhandlung Contineo in Erfurt (Magdeburger Allee 90) statt und widmet sich einer wahren Geschichte über Mut, Zusammenhalt und den Kalten Krieg. »Das schweigende Klassenzimmer« (2006) von Dietrich Garstka spielt im November 1956 in der DDR: Eine Abiturklasse reagiert auf die...

  • 17.01.19

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