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Auf Krawall gebürstet

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Ein krawalliger Ton macht sich in der öffentlichen Diskussion breit. Damit erregt man Aufmerksamkeit, löst aber keine Probleme. Die Verrohung zeigt sich auch im kirchlichen Umfeld.

Von Gerd-M. Hoeffchen

Gerade hier hatte man sich ja regelmäßig darüber mokiert, wie unterirdisch die Diskussions-Manieren zum Beispiel in den sozialen Medien à la Facebook und Co. seien. Der rüde Ton aber scheint ansteckend zu sein. Da wird der christliche Glaube einander abgesprochen. Und wer sich zurzeit noch immer gegen Waffenlieferungen und Aufrüstung ausspreche, der habe den Schuss doch nicht gehört.

Zweieinhalb Jahre Covid-Ausnahmezustand haben ihre Spuren hinterlassen. Die Reaktionen auf die Pandemie ließen eine Unversöhnlichkeit entstehen, an der Freundschaften und Familien zerbrachen. Dazu stürzt Putins Überfall auf die Ukraine die Menschen auch hierzulande in Gewissensnot und Angst. Und immer geht es bei diesen Auseinandersetzungen letztlich um Tod und Leben. Das kann an den Nerven zerren.

Doch am Ende erreicht man genau das Gegenteil von dem, was notwendig wäre. Um Auseinandersetzungen mit Mitmenschen zu lösen, wäre es sinnvoll, Türen zu öffnen oder offenzuhalten; wenigstens einen winzigen Spalt. Stattdessen laufen Randalierende Gefahr, auch die letzte Tür zuzuschlagen und die Gräben zu vertiefen.

Gerade in kirchlichen Diskussionen ist so ein Verhalten absurd. Man diskutiert über Krieg und Frieden, will herausfinden, wie man sein Christsein in Krisen angemessen leben kann – und haut aufeinander ein. Wollen wir dafür ein Vorbild sein? Es müsste, bei aller Nervenanspannung, doch darum gehen, Brücken zu bauen, statt sie abzureißen!

Foto: Gerd-M. Hoeffchen
Autor:

Online-Redaktion

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