Magdeburg
Schaustellerbund: Weihnachtsmarkt muss stattfinden
- Foto: epd-bild/Maike Glöckner
- hochgeladen von Online-Redaktion
Magdeburg/Berlin (KNA) Der Deutsche Schaustellerbund kritisiert die kurzfristig versagte Genehmigung für den Magdeburger Weihnachtsmarkt. Die Sicherheit der Besucher und der Mitarbeiter sei unzweifelhaft oberstes Gebot, teilte der Verband am Dienstag in Berlin mit. Die Veranstalter und alle für die Sicherheit verantwortlichen Akteure hätten aber nach der Amokfahrt mit sechs Toten im vergangenen Jahr fast ein Jahr Zeit gehabt, ihr Konzept und die darin festgestellten Defizite zu korrigieren. Der diesjährige Markt sei fast komplett aufgebaut.
Die Stadt Magdeburg hatte am Montagabend mitgeteilt, sie könne dem Veranstalter vorerst keine Genehmigung erteilen. Als Grund wurde ein Schreiben des Landesverwaltungsamtes genannt, das das vorgelegte Sicherheitskonzept beanstande und die Stadt anweise, dem Konzept nicht zuzustimmen. Darin heiße es unter anderem, der Veranstalter schaffe mit dem Markt "ein potenzielles Anschlagsziel".
Verband: Ausfall wäre Kapitulation
"Ein Ausfall des Magdeburger Weihnachtsmarktes ist unter keinen Umständen zu akzeptieren", erklärte der Schaustellerbund weiter. "Das davon ausgehende Zeichen würde weit über die Grenzen Deutschlands hinausgehen und käme einer Kapitulation unseres Staates gleich." Man erwarte jetzt "Professionalität, Engagement und Geschwindigkeit in den Amtsstuben", sagte Verbandspräsident Albert Ritter. Die gesellschaftliche Bedeutung von Weihnachtsmärkten als Orten des Miteinanders sei äußerst wichtig.
"Die Durchführung unseres Weihnachtsmarktes an dem Tag infrage zu stellen, an dem in unserer Stadt der Prozess beginnt, über den alle Medien berichten, ist ein katastrophales Timing", sagte der Vorsitzende des Magdeburger Vereins selbstständiger Gewerbetreibender, Markt- und Messereisender, Jens Melcher. Der damit verbundene Eindruck könne nur noch durch schnelle Lösungen und einen pünktlichen Start korrigiert werden. Am Montag hatte der Prozess gegen den mutmaßlichen Amokfahrer begonnen.
Oberbürgermeisterin hofft auf Lösung
Der Magdeburger Weihnachtsmarkt soll eigentlich am 20. November starten. Die parteilose Oberbürgermeisterin Simone Borris warnte ebenfalls davor, dass eine Absage "eine Kapitulation der breiten Stadtgesellschaft vor dem Attentat vom 20. Dezember 2024" und ein fatales Signal wäre. Sie hoffe auf eine Lösung, damit der Markt doch noch stattfinden könne.
Autor:Online-Redaktion |
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.