Neue Gesellschaft in Thüringen gegründet
Für engere Zusammenarbeit zwischen Christen und Juden

Der Vorstand: Eckehart Schmidt, Irina Levin, Julia Braband (v.l.n.r.). | Foto: Charlotte Weber
  • Der Vorstand: Eckehart Schmidt, Irina Levin, Julia Braband (v.l.n.r.).
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Die Jüdische Landesgemeinde Thüringen (JLGT) hat gemeinsam mit der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) und dem Bistum Erfurt eine Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit in Thüringen gegründet. Damit stellen die Religionsgemeinschaften ihre Zusammenarbeit auf eine neue rechtliche Grundlage. Die Gesellschaft setzt sich ein für die Zusammenarbeit zwischen Christen und Juden und will die enge Beziehung zwischen Judentum und Christentum – bei Achtung aller Unterschiede – bewusst machen. Wichtige Anliegen sind die Bewahrung der Zeugnisse jüdischer Geschichte und der Einsatz für die Entfaltung jüdischen Lebens in Deutschland.

„Wir wollen zu Austausch und Begegnung einladen und Dialogveranstaltungen durchführen. Es gibt in Thüringen viele Initiativen in diesem Bereich, die wir miteinander vernetzen und stärker bekannt machen wollen,“ so Irina Levin, jüdisches Mitglied im Vorstand. Eingeladen zur Mitarbeit sind deshalb Einzelpersonen, lokale Arbeitsgruppen, Initiativen, Kirchengemeinden und Pfarreien, Kirchenkreise und Schulen, denen der christlich-jüdischen Dialog und die Bewahrung des jüdischen Erbes ein Anliegen ist.

„Ich freue mich sehr über die Gründung des Vereins und der damit wachsenden Zusammenarbeit zwischen christlichen Kirchen und Jüdischer Landesgemeinde. Ich hoffe, dass wir mit verschiedenen Angeboten Austauschmöglichkeiten über Generationen hinweg schaffen können. Gerade solche Angebote sind sowohl für die Zusammenarbeit der Religionen als auch für eine Gesellschaft, die sich noch deutlicher gegen Antisemitismus stellen muss, von enormer Bedeutung“, betont Julia Braband, Vikarin der EKM.

„Wir erhoffen uns eine Stärkung der Aktivitäten im christlich-jüdischen Dialog durch eine rechtlich eigenständige Gesellschaft, die eng mit den Religionsgemeinschaften verbunden ist,“ sagt Eckehart Schmidt, Beauftragter für interreligiösen Dialog im Bistum Erfurt und Vorstandsmitglied.

Der neu gegründete Verein soll Mitglied im Deutschen Koordinierungsrat der Gesellschaften für christlich-jüdische Zusammenarbeit werden. Dieser setzt sich seit über 70 Jahren mit inzwischen mehr als 80 Gesellschaften bundesweit für die Verständigung zwischen Christen und Juden, den Kampf gegen Antisemitismus und Rechtsradikalismus sowie für ein friedliches Zusammenleben der Völker und Religionen ein. Der Verein tritt damit auch in die Nachfolge der AG Kirche und Judentum in Thüringen, die seit 1986 in diesem Bereich aktiv war.

In den Vorstand gewählt wurden: Irina Levin (jüdisches Mitglied), Eckehart Schmidt (römisch-katholisches Mitglied), Julia Braband (evangelisches Mitglied).

Autor:

susanne sobko

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