Heiligabend
Christfest im Truck, mit Pop-Musical und am Bollerofen
- Weihnachtskrippe als Heilige Nacht im Plattenbau
- Foto: Beate Brodowski
- hochgeladen von susanne sobko
Die Kirchengemeinden der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) erwarten Heiligabend (24. Dezember) rund eine halbe Million Besucher zu etwa 4.000 Christvespern, Konzerten und Krippenspielen. In einigen Orten kann das Friedenslicht von Bethlehem abgeholt werden und traditionell werden Spenden für die Hilfsaktion „Brot für die Welt“ gesammelt (www.brot-fuer-die-welt.de). Die Gottesdienste an den Weihnachtsfeiertagen werden meist besonders festlich mit Musik, Chorgesang und Abendmahl gefeiert. Eine Übersicht über Gottesdienste gibt es im Internet unter www.weihnachtsgottesdienste.
Eine Gottesdienstübertragung zum 1. Christtag aus der EKM für den MDR-Hörfunk erfolgt am 25. Dezember (10 Uhr) aus der Michaeliskirche Erfurt. Mitglieder des Augustiner Vocalkreises unter Leitung von Landeskirchenmusikdirektorin Ingrid Kasper gestalten musikalisch, es predigen die Rundfunkbeauftragte der EKM, Juliane Baumann, und Dr. Tilmann Cremer.
Veranstaltungen zu Weihnachten in Sachsen-Anhalt/Sachsen/Brandenburg (Auswahl):
Am 23. Dezember (18 Uhr) ist Landesbischof Friedrich Kramer beim Weihnachtssingen mit über 20.000 Menschen in der Avnet-Arena Magdeburg dabei und liest einen Teil der Weihnachtsgeschichte.
Am Vormittag des 24. Dezembers hält Landesbischof Kramer einen Gottesdienst in der Justizvollzugsanstalt Burg.
Zu einer Christvesper für Familien mit einem Weihnachtsmusical an Heiligabend (15 Uhr) lädt die Gemeinde der Stadtkirche in Lutherstadt Wittenberg ein.
Die Christusgemeinde in Magdeburg lädt zu einem Open-Air Krippenspiel mit Kindergottesdienst an Heiligabend (15 Uhr) ein.
Auf der Bühne im Kurpark wird ein Krippenspiel in Schönebeck-Salzelmen am 24. Dezember (16.30 Uhr) aufgeführt.
Eine Weihnachtsandacht für Menschen in Trauer und für alle, die einen Abschied oder Neuanfang verarbeiten und den Heiligen Abend eher ruhig und besinnlich verbringen möchten, gibt es in der Theobaldikapelle (24. Dezember, 16 Uhr) in Wernigerode.
Am Abend (21 Uhr) wird bei einer Weihnachtsandacht auf dem Marktplatz von Wernigerode das Christkind in die Krippe gelegt.
In Petersberg lädt die Kommunität an Heiligabend (22 Uhr) zu einer Christmette mit Geigenklängen, wenig Worten und Stille in die Klosterkirche ein.
Bei der Christnacht im Kerzenschein (24. Dezember, 22 Uhr) in der Stadtkirche St. Lamperti in Querfurt gibt es Texte zur Stillen Nacht und Musik von der Kantorei Querfurt und Solokünstlern.
Festmusik zur Christnacht (22 Uhr) erklingt mit der 1. Kantate aus Bachs Weihnachtsoratorium in der Kirche St. Wenzel in Naumburg. Es musizieren Sängerinnen und Sänger des Bach Consort Leipzig und das Sächsische Barockorchester unter Leitung von Thomaskantor a.D. Gotthold Schwarz sowie Wenzelsorganist Nicolas Berndt. In alten Aufzeichnungen des Musikarchivs der Stadtkirche St. Wenzel waren erste Hinweise zu finden, dass zu Beginn des 20. Jahrhunderts jene 1. Kantate eine Zeit lang regelmäßig in der Christnacht aufgeführt wurde.
Zu einer musikalischen Christnacht (23 Uhr) mit Chor- und Orgelmusik lädt auch die Domgemeinde in Merseburg ein. Unter dem Motto „Orgelklang zum Weihnachtsfest“ spielt am Ersten Weihnachtsfeiertag (15 Uhr) Domorganist Michael Schönheit an der Ladegast-Orgel im Merseburger Dom.
Im Gottesdienst zum Zweiten Weihnachtsfeiertag (10 Uhr) im Dom zu Magdeburg predigt Landesbischof Friedrich Kramer.
In der Pauluskirche in Halle wird im Gottesdienst zum Zweiten Weihnachtsfeiertag (10 Uhr) eine „Weihnachtsmesse“ frei nach Johann Sebastian Bach aufgeführt.
Im Kirchenkreis Bad Liebenwerda gibt das Vocalensemble Elbe/Elster in der Kirche in Falkenberg/Elster ein Weihnachtskonzert (27. Dezember, 16 Uhr).
„Musik an der Krippe“ gibt es Sonntag (28. Dezember, 16 Uhr) Kompetenzzentrum für Orgel und Harmonium in Groß Germersleben im Kirchenkreis Egeln.
Veranstaltungen zu Weihnachten in Thüringen (Auswahl):
Die „senfkorn. STADTteilMISSION“ in Gotha lädt täglich bis 24. Dezember ab 16.30 Uhr auf dem Coburger Platz mitten im Plattenbauviertel zum Schattentheater zur Weihnachtsgeschichte ein. Am Heiligabend schließt sich ein interaktiver „Ladengottesdienst“ an.
Am 23. Dezember in Eisenach zeigen Konfirmanden im MemoryGottesdienst in der Annenkirche (15.30 Uhr) ihr Krippenspiel für Altersheime. Um 10.30 Uhr beginnt in der Paul-Gerhardt-Kirche ein Weihnachtlicher Krabbel-Gottesdienst mit Krippenspiel zum Mitmachen, im Anschluss wird zum Beisammensein eingeladen. Heiligabend gibt es eine Christvesper mit Kurrende, Bachchor und Ambrosius-Kammerorchester in der Georgenkirche (17 Uhr) sowie mit der Klezmer-Band „Hinz und Kunz’t“ in der Nikolaikirche (17.30 Uhr).
„Weihnachten im Kloster“ heißt ein Angebot im Kloster Volkenroda vom 23. bis 27. Dezember. Am Heiligabend gibt es in der Klosterkirche 16 Uhr einen Gottesdienst für alle Generationen mit Krippenspiel der Dorfkinder und 22 Uhr eine Christmette. Bis 6. Januar lädt der Krippenweg unter dem Motto „Wandern und wundern“ zum Entdecken ein: 18 beleuchtete Fenster zeigen Krippen aus Ton, Holz, Papier, geschnitzt, gestrickt oder geschmiedet.
Im Augustinerkloster Erfurt kann man vom 23. bis 26. Dezember Weihnachten mit Gottesdiensten, Weihnachtstafel, Singen, Gesprächen, Spaziergang und Impulsen feiern. In der Augustinerkirche läuft täglich von 16 bis 19 Uhr die Lichtkunst- und Musik-Installation „O Magnum Mysterium“. Am Heiligabend gibt es 18 Uhr eine Christvesper bei Kerzenschein und 22 Uhr eine Christnacht mit Lichtkunst. Außerdem finden am Heiligabend um 15.30 Uhr in der Predigerkirche eine Christvesper mit Krippenspiel mit Übertragung in Gebärdensprache und 18.30 Uhr in der Cyriak-Kapelle eine Christvesper am Bollerofen mit Hausmusik statt.
Im Kirchspiel Gerstungen wird grenzübergreifend und ökumenisch gefeiert. Am 23. Dezember (17 Uhr) sind Bläserklänge auf dem Kirchplatz Untersuhl vom Posaunenchor aus Obersuhl (Hessen) zu hören. Am Heiligabend (24. Dezember) wird in Neustädt (15 Uhr, Erlöserkirche) eine Christvesper mit dem thüringisch-hessischen Posaunenchor Neustädt/Blankenbach gefeiert, die Christvespern in Untersuhl und Gerstungen begleitet eine Organistin aus Hessen. 22.30 Uhr folgt in der Katharinenkirche eine Christnacht mit dem Chor der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde aus Oberellen. Am 26. Dezember beginnt 10.30 Uhr in der Katharinenkirche ein zentraler Gottesdienst mit der katholischen Gemeinde.
In Weimar ist am Heiligabend von 13 bis 17.30 Uhr der Weihnachtstruck unter dem Motto „Weihnachten kommt“ unterwegs: Die evangelische Jugend lädt dazu ein, an Fenster, auf Balkone oder an den Truck zu kommen, um der live gespielten Weihnachtsmusik zu lauschen, mitzusingen, die Weihnachtsgeschichte zu hören und einen Segen zu empfangen. Außerdem wird im Kirchgarten der Kreuzkirche mit echten Schafen (16 Uhr) sowie vor dem Schießhaus mit einem „Heiligabend-Chor“ und Bläsern (18 Uhr) gefeiert.
Weitere Open-Air-Gottesdienste gibt es zum Beispiel in Jena auf dem Marktplatz (16 Uhr) und in Gotha als Ökumenische Christvesper mit Krippenspiel und Posaunenchor auf dem Schlossvorplatz am Denkmal Herzog Ernst (16.30 Uhr).
In Zeulenroda in der Dreieinigkeitskirche wird traditionell ein Krippenspiel als Pop-Musical mit Kindern und Jugendlichen sowie Livemusik aufgeführt (15 Uhr). 17.15 Uhr folgt eine Christvesper und 22 Uhr die Christnacht mit Impulsen, Musik, vielen Kerzen und Stille.
Ein Singkrippenspiel von Kindern und Jugendlichen gehört traditionell am Heiligen Abend um 16 Uhr in der Stadtkirche Weida zum Programm. 17.30 Uhr folgt eine Christvesper und 22 Uhr ein Krippenspiel der Erwachsenen.
In Auma spielen zur Christmette am Heiligen Abend Mitglieder des Gemeindekirchenrates das von Pfarrerin Lisa Krille geschriebene Stück „Weihnachtslachen – Das etwas andere Krippenspiel“ (18 Uhr, Liebfrauenkirche). „Es darf gelacht werden“, heißt es dazu.
Es gibt auch Angebote für Menschen, die den Heiligabend einsam verbringen müssten. In Weimar ab 19 Uhr unter dem Motto „Niemand bleibt einsam, wir feiern gemeinsam“ im "Mon Ami“ mit Singen, Geschichten, Festtagsschmaus, Weihnachts-Quiz, Geschenken, Musik sowie Zeit zum Erzählen und Zuhören. 18.30 Uhr beginnt in Gotha im Gustav-Freytag-Treff „Die andere Weihnachtsfeier“ mit großem Buffet. Im Historischen Rathaus Jena findet von 18 bis 21 Uhr "Ein Tisch für alle - Weihnachten in Gemeinschaft" statt - ein Weihnachtsfest offen für alle, kostenfrei, mit Programm. In Eisenach heißt es ab 18 Uhr „Heilig Abend nicht allein“ in der Kapelle des Diakonissenmutterhauses und nach der Christnacht mit der Jungen Gemeinde um 23 Uhr in der Georgenkirche wird zum Beisammensein eingeladen. In Erfurt beginnt 21 Uhr in der Michaeliskirche ein Gottesdienst mit anschließender Feier.
Weitere Angebote am 24. Dezember zu später Stunde: In Meiningen um 22 Uhr eine Musikalische Christnacht in der von Kerzen erleuchteten Stadtkirche mit festlicher Musik aus Barock und Romantik; in Apolda in der Lutherkirche eine musikalische Christnacht mit Chor-, Bläser- und Orgelmusik aus mehreren Jahrhunderten (22 Uhr); in Erfurt um 23.15 Uhr in der Thomaskirche eine Jazzige Christnacht „Heilsam Heilig“ mit Robert Frenzel (Sax) und Detlef Koball (Orgel) und ab 24 Uhr Posaunenklang am Kirchenportal; um 23 Uhr in Weimar in der Jakobskirche eine Christnacht mit Kantorin Anne Hoff und Projektchor sowie in Gotha Orgelmusik und Texte zur Heiligen Nacht (Margarethenkirche). Ein Nachtkrippenspiel ist 22.30 Uhr in der Kirche Ehrenhain geplant.
Der Weihnachtsgottesdienst des regionalen Fernseh-Angebotes „GottImpuls“ aus Altenburg wird vom Niederhainer Chor unter Leitung von Martin Kluge gestaltet. Ab Heiligabend ist er über Altenburg TV sowie auf Facebook und YouTube zu sehen.
Am 1. Weihnachtsfeiertag (25. Dezember) können Frühaufsteher um 6 Uhr zur Christmette mit Chor in die Bergkirche Schleiz. Einen Kantatengottesdienst gibt es 10 Uhr in der Georgenkirche Eisenach mit Solisten, Bachchor und Ambrosius-Kammerorchester. 17 Uhr erklingt in der Kirche Denstedt Weihnachtliche Orgelmusik mit Michael von Hintzenstern.
Das Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach ist in Kantatengottesdiensten am 25. Dezember um 11 Uhr mit den Kantaten 2 und 3 in Jena in der Friedenskirche und am 26. Dezember mit Kantate 2 in Meiningen (10 Uhr, Stadtkirche) zu hören.
Am 2. Weihnachtsfeiertag (26. Dezember) um 16 Uhr findet die traditionelle Hirtenweihnacht im Schafstall der Schäferei Fritsche in Daasdorf mit Weihnachtsliedern statt.
Außerdem gibt es in Apfelstädt um 10.30 Uhr einen Musikgottesdienst mit dem Posaunenchor Apfelstädt-Wandersleben, in Eisenach eine Musikalische Andacht (16 Uhr, Annenkirche) mit besinnlichen Texten und Musik der „Fidelrunde Bundweis“, in Weida (17 Uhr, Stadtkirche) Orgelmusik bei Kerzenschein aus dem Barock sowie „Präludien und Fugen im Stylus Phantasticus“ mit KMD Patrick Kabjoll, in Frankenhain um 16 Uhr eine Irische Weihnacht mit der Band „Janna“, in Saalfeld (17 Uhr, Johanneskirche) Chormusik mit dem Mädelchor Saalfeld und den Thüringer Sängerknaben, in Roßdorf (17 Uhr, Kirche) ein Weihnachtsliedersingen und in Weimar (17 Uhr, Jakobskirche) ein Weihnachtskonzert mit dem Vokalensemble Natalis Sequentia.
30 Minuten Orgelmusik mit KMD Martin Meier erklingt am 27. Dezember um 20 Uhr in der Augustinerkirche Erfurt. Am 28. Dezember um 10 Uhr steht ein Singegottesdienst in der Kaufmannskirche auf dem Programm.
Hintergrund:
Das Weihnachtsfest ist das Fest der Geburt Jesu Christi. Es wird in der gesamten christlichen Welt gefeiert, beginnend am 24. Dezember mit dem Heiligen Abend. Ursprünglich feierte die christliche Gemeinde kein Weihnachtsfest, sondern die Taufe am 6. Januar beim Epiphaniasfest (Epiphanie = Erscheinung des Herrn). Das Geburtsdatum Jesu wird im Neuen Testament nicht genannt und war den Urchristen unbekannt. Der 6. Januar galt zugleich als Jahresanfang. Erst im 4. Jahrhundert n. Chr. nahm das Fest der Geburt Jesu in der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember an Bedeutung zu, der früheste Beleg findet sich für das Jahr 354 n. Chr. in Rom.
Vom Weihnachtsfest geht eine starke Faszination aus. Sie hat mit dem kleinen Kind in der Krippe zu tun und der Sehnsucht nach einem Neuanfang, die viele Menschen erfüllt. Jede Kerze, die Licht spendet, wird zu einem Symbol dieser Sehnsucht. Weihnachten bedeutet für Christen: Das göttliche Licht leuchtet in der Finsternis der Welt auf. Neues entsteht und bahnt sich seinen Weg. Die Verheißung von Gottes Nähe wird durch die Geburt Jesu offenbar.
Autor:susanne sobko |
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.