Wort zur Woche
Ein Edelstein der Theologie

Foto: epd-bild/Heike Lyding
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Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen. 2. Korinther 13, Vers 13

Das war wirklich schwierig in Korinth. Der Apostel Paulus hat seine liebe Not. Mehrfach war er dort. Briefe gehen hin und her. Immer ist Streit. Auch Paulus kommt nicht ungeschoren davon. Heute würde man sagen: „eine Problemgemeinde“ – wahrscheinlich würde man jemanden als Mediator oder Mediatorin hinschicken. Gab es aber damals noch nicht.

Von Michael Greßler

Paulus sitzt und grübelt. Und schreibt. Brief um Brief. Die „Parteien“ in der Gemeinde stehen einander unversöhnlich gegenüber. So ist das – leider – oft mit „Parteien“, sei’s in der Kirche oder sei es im Land. Und Paulus – er möchte so gerne helfen. Und wird deshalb selbst angegriffen. Er möchte verbinden, wo sie sich gespalten haben. Er will, dass sie einander zuhören. Und er wünscht sich und den Korinthern mindestens Respekt und Achtung voreinander. Von Eintracht oder gar Einheit wagt er vielleicht nicht mal zu träumen. Viel zerschlagenes Porzellan.

Wie kann es denn bloß gehen?

Gerade hat Paulus wieder einen Brief fertig. Und er überlegt sich gut, was er schreibt. Da schreibt er etwas, was er nur ein einziges Mal geschrieben hat. Einen wunderbaren Gruß. Einen Herzenswunsch. Und einen Edelstein der Theologie im Neuen Testament: »Die Gnade unsers Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.«

Paulus wünscht das allen. Den Streithähnen und denen, die unter ihnen leiden. Den Schreihälsen und den Stillen. Und auch denen, die ihn angreifen. Gnade, Liebe und Gemeinschaft – von Jesus Christus, vom Vater und vom Heiligen Geist. Das ist sein Wunsch. Das ist sein Segen.

Was er sagen will, ist klar: »Ihr glaubt doch an einen Gott, der in sich selbst Vielfalt ist. Könnt Ihr da nicht auch miteinander auskommen?« Gott, dreifach und doch in sich eins. Jesus, den wir als Menschen kennen. Gott, der liebt, wie Eltern lieben. Gottes Geistkraft, die aus vielen Eines machen kann. Der vielfältig-eine Gott, dessen Geheimnis die Kirche am Sonntag Trinitatis feiert. Sollte es mit ihm nicht gehen?

Der Autor ist Pfarrer aus Leislau.

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Pfarrrer Michael Greßler | Foto: M. Greßler
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Online-Redaktion

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