Evangelische Unternehmer
Gespräche mit AfD sind politische Taktik

Beim evangelischen Kirchentag in Hannover ist eine Resolution für ein AfD-Verbot verabschiedet worden.  | Foto: epd-bild/Paul-Philipp Braun
  • Beim evangelischen Kirchentag in Hannover ist eine Resolution für ein AfD-Verbot verabschiedet worden.
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Familienunternehmer öffnen sich für Gespräche mit der AfD. Der Vorsitzende des Arbeitskreises Evangelischer Unternehmer, Friedhelm Wachs, wendet sich gegen Gesprächsverbote, warnt aber vor der Normalisierung von Inhalten dieser Partei.

Berlin (epd). Der Vorsitzende des Arbeitskreises Evangelischer Unternehmer, Friedhelm Wachs, sieht in der Öffnung des Verbands «Die Familienunternehmer» für Gespräche mit AfD-Vertretern eine politische Taktik. «Eine inhaltliche Ähnlichkeit in den Haltungen würde ich dem Verband nicht unterstellen», sagte Wachs.

«Vor allem im Osten ist die AfD ein Faktum», sagte Wachs. Mit diesem Faktum sei umzugehen, auch Unternehmer müssten darauf reagieren. Die AfD stelle im kommenden Jahr vielleicht Landesregierungen, aber es gebe kaum öffentliche Debatten darüber, wie in diesem Fall zu reagieren wäre, und vor welchen Herausforderungen dann exportorientiertes und auch christliches Unternehmertum stünde.

Hadern mit Gesprächsverboten

So, wie die Diskussion um das Für und Wider von Gesprächen mit AfD-Vertretern geführt werde, hält Wachs sie für wenig hilfreich. Es werde kaum unterschieden zwischen Gesprächen und dem Sich-gemein-Machen mit Positionen der AfD. «Ich hadere mit Gesprächsverboten», bekannte Wachs. Jesus habe auch mit allen gesprochen. Es müsse aber dabei immer klar sein, welche Inhalte klar abzulehnen seien: «Wer die Würde des Menschen infrage stellt, der ist raus, der ist kein politisches Pendant.»

Vorbehalte, dass ein Sprechen mit AfD-Vertretern zur Normalisierung der von ihnen vertretenen Inhalte beitragen könne, seien zu bedenken, sagte Wachs. Die Angst, dass die AfD Gespräche für Propagandazwecke nutze, sei durchaus gerechtfertigt. Dafür gäbe es genug Beispiele. «Daher müsste man im gegebenen Fall das Format klug wählen», erläuterte der Verbandsvorsitzende. Dieses Format müsse einen echten Austausch über Inhalte gewährleisten. Wachs sagte, er wünsche sich, dass die Familienunternehmer in der Debatte darlegen, wie sie das machen wollen.

«Christliche Unternehmer dienen dem Gemeinwohl und nicht der Verrohung der politischen Kultur», erklärte Wachs. Ein abschreckendes Beispiel sei der vorauseilende Gehorsam, mit dem sich derzeit in den USA viele Vertreter der Tech-Branche dem Politikstil des US-Präsidenten Donald Trump unterwürfen.

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Online-Redaktion

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