Keine Waffen gegen Terroristen

Erzbischof Musa Panti Filibus | Foto: epd-bild

Benjamin Lassiwe sprach mit dem neuen LWB-Präsidenten, dem nigerianischen Erzbischof Musa Panti Filibus.

Was ist aus Ihrer Sicht die größte Herausforderung, vor dem der LWB gerade steht?
Filibus:
Wir leben als Christen in einer zerbrochenen Welt. Da ist es aus meiner Sicht die größte Herausforderung, als Gemeinschaft zusammenzuleben und eine Alternative zu dieser Welt voller Konflikte zu sein.

Wie sehen Sie im Jahr des Reformationsjubiläums den Dialog mit der römisch-katholischen Kirche?
Filibus:
Meine Hoffnung ist, dass das Jubiläum dazu führt, dass wir unsere Dialoge fortsetzen und darauf aufbauen. Ich hoffe, dass die Vereinbarungen, die in den letzten Jahren erreicht wurden, nun in den verschiedenen Kontexten der einzelnen Kirchen umgesetzt werden. Dass es auf der Ebene der Länder und der Kirchen nun neue Gespräche gibt. Ich hoffe, dass wir unsere ökumenische Reise fortsetzen.

Hoffen Sie auf eine baldige Lösung in der Frage des gemeinsamen Abendmahls?
Filibus:
Wir haben in dieser Debatte noch eine lange Wegstrecke vor uns. Aber wo der Heilige Geist weht, weiß am Ende niemand. Meine Hoffnung ist, dass wir das erleben werden. Unsere Dialoge der letzten Jahre haben uns auf eine neue Ebene des gegenseitigen Verständnisses gebracht. Und auch wenn das Mahl noch nicht auf dem Tisch steht, gibt es doch eine ganze Reihe Ergebnisse, die wir feiern.

Sie kommen aus einem Land, in dem islamistischer Terrorismus großen Einfluss hat. Wie gehen Sie damit um?
Filibus:
Als jemand, der aus dem Kontext dieser Aufstände kommt, muss ich sagen, dass wir uns als Kirchen Nigerias darauf konzentrieren, Frieden zu suchen, der auf Gerechtigkeit basiert. Ich kann alle Christen nur auffordern, das Gespräch mit moderaten Muslimen zu suchen. Davon gibt es mehr, als man denkt. Man sollte jede Möglichkeit dafür nutzen. Und schließlich: Es ist eine schwierige Situation, aber wir sollten uns auf keinen Fall dazu herablassen, Waffen zu benutzen. Wo Waffen gegen Waffen stehen, zerfällt die Welt zu Asche.

Autor:

Kirchenzeitungsredaktion EKM Süd

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