Berichtet
Bleibende Spuren in Wittenberg

Foto: G+H

Kirche und Land wollen Reformationsorte weiter mit Leben füllen 

Zum 500. Reformationsjubiläum sind bereits viele Bilanzen gezogen worden. Die Tourismuszahlen für 2017 waren erfreulich für Sachsen-Anhalt. Kürzlich haben auch die Partner der Rahmenvereinbarung von 2009, Land und Evangelische Kirche in Deutschland (EKD), ein positives Fazit gezogen.
EKD-Ratsvorsitzender Heinrich Bedford-Strohm stellte dabei fest, die Lutherstadt Wittenberg, die als Ausgangsort der Reformation im vergangenen Jahr im Zentrum der Feierlichkeiten stand, sei »schöner geworden«. Die sanierten Gebäude, darunter die berühmte Schlosskirche, erstrahlten nun in neuem Glanz. Sie seien mehr als Museen und müssten auch künftig mit dem Geist der Reformation gefüllt werden. Dies sei für das Gemeinwesen genauso wichtig wie für die Kirche, so Bedford-Strohm. Wittenberg habe im vergangenen Jahr viele Spuren in der Geschichte und Spuren in Biografien hinterlassen. Die Lutherdekade habe zudem noch einmal Rückenwind gebracht, den Menschen das Evangelium nahe zu bringen. Viele Menschen seien neugierig geworden und es seien auch neue Kontakte in den Gemeinden entstanden.
Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) betonte, dass die Ökumene einen Schwung bekommen habe, »der nicht mehr abzubremsen« sei. Die katholischen Bistümer seien 2017 in Wittenberg präsent gewesen. Zudem seien auch Menschen ohne Konfession erreicht worden. Haseloff sprach von einer »Wirkung in die gesamte Gesellschaft hinein«. Er verwies auch darauf, dass es in dem besonders säkularen Umfeld eine besondere Herausforderung für die Kirche sei, die Menschen zu erreichen. Bedford-Strohm ergänzte, die Selbstverständlichkeit, mit der in ökumenischem Geist gefeiert worden sei, habe eine nachhaltige Wirkung.
Die 2009 geschlossene Rahmenvereinbarung der EKD mit dem Land Sachsen-Anhalt, der Lutherstadt Wittenberg, der Union Evangelischer Kirchen in Deutschland (UEK) und der Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt beinhaltete unter anderem die Sanierungs- und Bauarbeiten am Schlosskirchenensemble und am Augusteum in Wittenberg, den Eigentümerwechsel der Schlosskirche Wittenberg vom Land zur EKD sowie die Gründung der Reformationsgeschichtlichen Forschungsbibliothek im Schloss Wittenberg.
Der Oberbürgermeister der Stadt Wittenberg, Torsten Zugehör (parteilos) wünscht sich vor allem eine Fortsetzung der erfolgreichen Formate aus dem Jahr des Reformationsjubiläums. Dazu gehörte beispielsweise das Konfi-Camp, an dem Tausende Jugendliche teilgenommen hatten. Dies sollte zur Tradition in Wittenberg werden, so Zugehör.
Sachsen-Anhalt gilt als Ursprungsland der Reformation. Eisleben ist Geburts- und Sterbeort von Martin Luther (1483–1546). In Wittenberg war die Hauptwirkungsstätte des Reformators. Rund 80 Millionen Euro investierte Sachsen-Anhalt während der Lutherdekade in das Reformationsjubiläum, davon 60 Millionen Euro in den Erhalt und die Modernisierung der Lutherstätten. 20 Millionen Euro wurden für Veranstaltungen und für die Geschäftsstelle aufgewendet. (epd)

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Online-Redaktion

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