Anhalter Kreuz
Wenn Worte zu Taten werden
- Kirchenpräsident Karsten Wolkenhauer (l.) und Pfarrerin Ina Killyen (r.) übergaben am Reformationstag in der Christuskirche von Bobbau die „Anhalter Kreuze“ an verdienstvolle Ehrenamtliche. Dazu zählen (1. Reihe v. l.) Gisela Wilke, Doris Weniger, Annegret Seifert und Irene Herrmann, (2. Reihe v. l.) Alfred Ehrenberg, Wolfgang Mendel, Axel Wolf, Christian Preissner und Heinz Brandt.
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Von Uwe Kraus
Sie sind unverzichtbare Allrounderin, engagierte Musikerin im Unruhestand, „die gute Seele der Gemeinde“, Chronisten und Handwerker oder Bindeglieder zur Kommunalgemeinde. All jene, die am Reformationstag mit dem Dankzeichen „Anhalter Kreuz“ geehrt wurden, eint eins: ihr langjähriges Engagement für Diakonie und Kirche.
Kirchenpräsident Karsten Wolkenhauer, der im dicht gefüllten Gotteshaus von Bobbau, das in diesem Jahr das Jubiläum 150 Jahre Kirchweih begeht, die Predigt beim Festgottesdienst hielt und die Auszeichnungen gemeinsam mit der Ortspfarrerin Ina Killyen vornahm, hebt hervor: „Menschen wie die heute Ausgezeichneten lassen Worte zu Taten werden".
„Wir verleihen traditionell am Reformationstag das Anhalter Kreuz an Ehrenamtliche, um ihre Arbeit und ihre Projekte zu würdigen“, sagt der Kirchenpräsident. In Anhalt engagieren sich Tausende Gläubige ehrenamtlich und gestalten so das Gemeindeleben in den fünf Kirchenkreisen der kleinsten Landeskirche in Deutschland mit. "Sie tun, was an Interessantem, Guten und Notwendigen zu leisten ist." Ein Geist verbinde mehrere Ämter.
Über die Vergabe des Dankzeichens entscheidet seit 2002 ein eigener Ausschuss mit Haupt- und Ehrenamtlichen aus der Evangelischen Landeskirche Anhalts. Zuvor schlagen Kirchengemeinden oder andere kirchliche und diakonische Einrichtungen verdiente Ehrenamtliche für die Auszeichnung vor. Der Kirchenpräsident, der seit Jahresbeginn im Amt ist und erstmalig Ehrenämtler mit dem Dankzeichen ehrt, verdeutlicht, diese Art von Engagement sei heute ein wichtiger Bestandteil von Kirche. Ohne engagierte Menschen wären viele Angebote nicht denkbar. Wer würde helfen, den Gemeindebrief zu verfassen, im Gemeindekirchenrat mitwirken oder Kirchen öffnen? Die Gemeindeglieder brächten sich mit ihrer Zeit und ihren Kenntnissen ein.
Gott habe die Begabungen angelegt, nun gelte es, all das in die Tat und in die Praxis umzusetzen. "Hört zu und hin, was Gott uns zu sagen hat, und gehet hin, um zu handeln", sagt der Kirchenpräsident, der mit Pfarrerin Ina Killyen, Kirchenmusiker Florian Zschucke und dem Posaunenchor Raguhn unter Leitung von Dana Moriben den nachmittäglichen Gottesdienst gestaltet.Zu den Handelnden gehört beispielsweise Axel Wolf. Die Menschen vor Ort verbinden mit ihm Kirche, weil er aufrecht für die Belange der Kirchengemeinde und der Parochie Weißandt-Gölzau einsteht. 1993 wurde er das erste Mal in den Gemeindekirchenrat Weißandt-Gölzau und als Kreissynodaler für den Kirchenkreis Köthen gewählt.
Geehrt wurde am Reformationstag auch Annegret Seifert, die als gute Seele der Kirchgemeinde Oranienbaum gilt. Sie hat einen Blick für die „Kleinigkeiten“ und sieht, wenn etwas fehlt, bevor andere es merken – und kümmert sich, das Fehlende selbständig zu besorgen, Sie wirkt beim Kirchenputz vor Ostern mit, schließt jeden Morgen die Stadtkirche auf und oftmals auch zu, wenn der abendliche Schließdienst verhindert ist.
Mit dem Anhalter Kreuz ausgezeichnet wurden: Gisela Wilke (Evangelische Kirchengemeinde Bornum), Irene Herrmann (Stadtgemeinde an der Mulde), Heinz Brandt (Kirchengemeinde Bobbau-Wolfen-Nord), Alfred Ehrenberg (Evangelisches Pfarramt Osternienburg), Doris Weniger (Evangelische Kirchengemeinden St. Vitus und St. Johannis Güsten-Osmarsleben), Wolfgang Mendel (Evangelisches Pfarramt St. Nicolai Kirchenkreis Ballenstedt), Christian Preissner (Christusgemeinde Großkühnau-Ziebigk), Annegret Seifert (Evangelische Kirchengemeinde Oranienbaum) und Axel Wolf (Evangelisches Pfarramt Weißandt-Gölzau). Foto: Uwe Kraus
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