Studie der Bundesstiftung
Nur jeder Dritte glaubt an die Einheit

- Gedenkstätte am ehemaligen Grenzuüergang Marienborn an der A2 zwischen Helmstedt und Magdeburg: Kaum jemand glaubte im Herbst 1989 an ein nahes Ende der DDR. Doch dann fiel die Mauer.
- Foto: epd-bild/Susanne Hübner
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Berlin (epd). 35 Jahre nach der deutschen Wiedervereinigung glaubt einer Umfrage zufolge nur jeder Dritte an die Einheit. Nur 35 Prozent der Befragten sähen Ost und West als „weitgehend zusammengewachsen“, so wenige wie Anfang der 2000er Jahre, ist das Ergebnis einer am Montag veröffentlichten repräsentativen Forsa-Umfrage der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.
Im Osten seien nur 23 Prozent der Ansicht, dass Deutschland ein Volk geworden sei, nachdem die Zustimmung zu dieser Aussage 2017 zeitweilig auf 43 Prozent gestiegen war. Im Westen sei die Zustimmung ebenfalls gesunken und liege derzeit bei 37 Prozent.
Auffällig sei der Unterschied zwischen den Generationen: Fast die Hälfte der unter 30-Jährigen sehe das Land als zusammengewachsen, bei den über 60-Jährigen sind es den Angaben zufolge nur 25 Prozent. Auch nach Parteien gibt es laut Bundesstiftung Unterschiede: CDU/CSU-Anhänger seien mit 45 Prozent „Integrationsoptimisten“, SPD- und Grünen-Anhänger seien mit 29 Prozent am zurückhaltendsten. AfD- (36 Prozent) und Linke-Wähler (38 Prozent) lägen beim Einheitsempfinden leicht über dem Durchschnitt.
Die überwältigende Mehrheit der Befragten halte die Beschäftigung mit der DDR und der SED-Diktatur für wichtig oder sehr wichtig, analysiert die Bundesstiftung die Umfrage weiter. Besonders hoch sei die Zustimmung bei den unter 30-Jährigen (95 Prozent).
Befragt wurden laut forsa vom 8. bis 11. September 2025 insgesamt 1.004 nach einem systematischen Zufallsverfahren ausgewählte Bürger ab 14 Jahren in Telefoninterviews.
Autor:Online-Redaktion |
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