Schulze-Orgel Auleben
Eine stummes Denkmal
- Orgeltorso in Auleben auf der Empore der Petri-Kirche
- hochgeladen von Johannes Richter
"Selbst unter Orgelkennern ist sein Name kaum bekannt" sagt Johannes Richter, Kantor aus Nordhausen. Er hat sich auf den Weg nach Auleben gemacht und steht auf der Empore vor dem Torso einer kaum als Solche erkennbaren Orgel. Er spricht vom Erbauer des Aulebener Instrumentes, Johann Andreas Schulze: "Man kennt vor allem seinen Sohn Johann Friedrich, der in Paulinzella eine der seinerzeit berühmtesten Orgelbaufirmen Europas gründete" ergänzt Richter, der von der Orgel begeistert ist. Es gäbe ohnehin nur fünf erhaltene Orgeln von Johann Andreas Schulze, der 1753 geboren wurde und 1806 in Milbitz starb. Die Auleber Orgel wurde 1795 erbaut und erhielt 22 Register auf zwei Manualen und Pedal mit einem spätbarocken Prospekt, der auf alten Fotos noch gut erkennbar ist. Als Besonderheit erhielt die Orgel ein Glockenspiel aus Schalenglocken. "Das funktioniert auch ohne Wind", lächelt Richter. "Das Instrument ist eine der wenigen Orgeln aus dem 18. Jahrhundert, die im Kirchenkreis Südharz noch erhalten sind. Leider ist keine einzige davon spielbar." Im Dorf hat sich bereits eine breite Initiative für die Orgel gefunden, die maßgeblich durch den Vorsitzenden des Gemeindekirchenrates Harald Volkmann vorangetrieben und bestärkt wird. "Mein Bruder hat die Orgel in den 1960er Jahren noch gespielt", berichtet der Vorsitzende sichtlich bewegt. "Das gesamte Dorf steht hinter dieser Orgel und weiß um den Wert des Instrumentes" fügt er hinzu. Unter dem Motto "Viele Leute - eine Stimme für AULEBEN! Die Johann-Andreas-Schulze-Orgel in der Auleber Kirche" soll sich bald ein Verein formieren, der sich auch um die Spendensammlung und ein angemessenes Nutzungskonzept für kümmern wird. "Einen gewissen Grundstock gibt es schon", berichtet Harald Volkmann stolz, der ebenso wie Johannes Richter aus Nordhausen die Klänge der Orgel schon vor seinem inneren Ohr hört.
Autor:Johannes Richter |
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