Brief v. Manfred Glück v. 06.07.1981
Wir freuen uns auf ein Wiedersehen
Ihr Lieben!
Für dieses Mal sind wir im Verzug mit einem Brief an Euch. Gleich nach unserer Rückkehr von der Konfirma-tion unseres Patenkindes Susanne hatten wir uns vorgenommen, Euch unsere Eindrücke mitzuteilen.
Aber wie das so ist, der Alltag hat uns verschlungen. Nun also unser verspäteter Dank.
Es war ein rundum gelungenes Fest, das uns in der Erinnerung in richtige Hochstimmung versetzt. Einfach zu sagen, "es hat uns gut gefallen" wäre ganz und gar untertrieben. Der Wechsel zwischen individuellem Freiraum
und schöner Geselligkeit, die ungezwungene Atmosphäre und die selbstverständliche Gastlichkeit haben uns
mächtig gut getan. Schon der Auftakt mit Gottesdienst und Konfirmation in Schwarza stand unter einem glücklichen Stern. Er hatte etwas Familiäres und Persönliches mit menschlicher Wärme. Martins Predigt hat und ebenfalls berührt. Wir haben ihn ja lange nicht im Amt erlebt. Schlicht und eindrücklich ist das, was er sagt,
dabei hat er Ausstrahlungskraft und Würde (Das klingt ein wenig wie eine Beurteilung der Kaderleitung, aber
es ist halt so. Warum nicht gewichtige Worte, wenn sie die Sache treffen?) Dann die Zusammensetzung der Gästerunde, keiner hätte fehlen dürfen. Und schließlich die Köstlichkeiten aus Küche und Keller. So viele wun-
derbare Kuchensorten haben wir noch erlebt, und ich hätte bis zum Umfallen essen können. Es war eine
glückliche Regie, das Mittagessen ins Gasthaus zu verlegen (Auch dabei tropft mir der Zahn in der Erinnerung:
die Klöße, die Klöße!) und zum Kaffeetrinken zu Hause zu sein. Alles zusammen ein richtig schöner Tag, wie er
ganz selten vorkommt und auf der Perlenkette des Erlebten aufgereiht bleibt. Wir wären gern noch geblieben,
aber es erwies sich als richtig, dass wir bei Tageslicht heimgefahren sind. Das Auto benahm sich auf der Rück-fahrt wie von einem Herzinfarkt betroffen. (Zur Fehlersuche fehlte mir mein schlaues Buch!) Die elektrische Anlage machte was sie wollte (Blinker, Scheibenwischer, Bremslicht). Der Motor stotterte. Nur bei hohem Tempo lief er manierlich. So ließen wir ihn laufen und waren schnell zu Hause. Der Monteur fand am nächsten Morgen ein loses Kabel und einen abgebrochenen Magnetschalter. Gewußt, wo! . . .
Wir möchten Euch noch einmal danken für den wunderschönen Tag. Hoffentlich gibt es bald wieder ein Fest
bei Euch, zu dem wir eingeladen werden! Zuvor aber erwarten wir einen Besuch bei uns. Wir freuen uns auf
ein Wiedersehen.
Mit herzlichem Gruß
Eure Sigrid und Manfred
Autor:Martin Steiger |
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