Neue Studie zu Abstiegsängsten

Abstiegsängste sind in Deutschland laut einer aktuellen Studie bis weit in die Mitte der Gesellschaft verbreitet. Menschen mit geringem Einkommen und Arbeitsplatzsorgen, aber auch Top-Verdiener seien davon betroffen, teilte die gewerkschaftsnahe Hans-Böckler-Stiftung mit. Die Soziologin Bettina Kohlrausch von der Universität Paderborn ging in ihrer Untersuchung der Frage nach, wieso die rechtspopulistische AfD bei der Bundestagswahl so erfolgreich war und mit 12,6 Prozent in den Bundestag einzog.
Für die Studie befragte das Meinungsforschungsinstitut Policy Matters rund 5 000 wahlberechtigte Bürger. Das Ergebnis: Die AfD profitiert von weit verbreiteten Abstiegsängsten in der Bevölkerung, hinzu kommt ein Gefühl des Ausgeliefertseins vor allem am Arbeitsplatz.
So stimmte knapp die Hälfte der Befragten der Aussage zu: »Ich befürchte, meinen Lebensstandard nicht dauerhaft halten zu können.« Ebenso groß war der Anteil derer, die sich Sorgen um ihre finanzielle Situation im Alter machen. Verlustängste sind der Analyse zufolge am stärksten ausgeprägt bei Menschen, die über ein geringes Einkommen verfügen. Von ihnen sorgen sich
90 Prozent um ihre finanzielle Situation. Auffällig ist zudem, dass finanzielle Sorgen am oberen Ende der Verdiener wieder stärker ausgeprägt sind. Fast die Hälfte der Top-Verdiener teilen entsprechende Sorgen.
Die Verunsicherung in den unteren sozialen Schichten lässt sich den Angaben zufolge mit der schwierigen materiellen Situation erklären, in der Mittelschicht und bei den Besserverdienern beobachtete die Forscherin andere Ursachen: Häufig entstehe Unsicherheit aufgrund bestimmter Erfahrungen am Arbeitsplatz, zum Beispiel bei Menschen, die ständig Druck und zunehmender Arbeitsverdichtung ausgesetzt seien, hieß es. Auch die Folgen der Digitalisierung beschäftigten viele Arbeitnehmer. (epd)

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Online-Redaktion

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