„Kirche Kunterbunt“
Inspirationstag stellt Projekt vor

Zu einem Inspirationstag „Kirche Kunterbunt“ in Mitteldeutschland wird am 20. April in Jena eingeladen. Das ökumenische Treffen findet von 10 bis 16 Uhr im Gemeindehaus der katholischen Gemeinde St. Johannes Baptist statt. Haupt- und Ehrenamtliche, sowohl Interessierte als auch Erfahrene, können sich noch anmelden: http://tinyurl.com/Jena2024. „Kirche Kunterbunt“ ist eine neue Form von Kirche, die sich an Familien mit und ohne kirchliche Bindung richtet. Dabei stehen die Bedürfnisse von Kindern und Erwachsenen gleichermaßen im Mittelpunkt. Zu den Initiatoren des Inspirationstages gehören die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) mit ihren Erprobungsräumen sowie die Bistümer Erfurt und Magdeburg.

„Besonders großgeschrieben wird die Gastfreundschaft. Es geht auch mal wild und turbulent zu, vor allem aber kreativ, und es gibt Raum für stille Momente. So erleben Jung und Alt gemeinsam den christlichen Glauben“, erklärt Katharina Freudenberg, die das Projekt über die Erprobungsräume der EKM mit betreut und am Forschungszentrum CES in Halle zum Potential von „Kirche Kunterbunt“ für Kirchenentwicklung forscht. „Kirche Kunterbunt“ sei wie ein großes Fest mit Essen, Musik und vielen Begegnungen. „Dieses Fest kann auf dem Land oder in der Stadt, im Gemeindehaus, in der KITA, im Familienzentrum oder an ganz ungewöhnlichen Orten gefeiert werden. Dort, wo es ,Kirche Kunterbunt‘ schon gibt, zeigt sich: Das ist Kirche, die Spaß macht und bei der viele Menschen aktiv dabei sind, auch Menschen, die bisher keinen Kontakt zur Kirche hatten“, betont Katharina Freudenberg.

Eingeladen sind Haupt- und Ehrenamtliche, die „Kirche Kunterbunt“ noch nicht kennen ebenso wie diejenigen, die damit schon praktisch unterwegs sind. So gibt es Einheiten, die das Konzept theoretisch und praktisch vorstellen, sowie Workshops zur Vertiefung von Themen.

Weitere Informationen im Internet: www.kirche-kunterbunt.de

Hintergrund:
2004 wurde „Kirche Kunterbunt“ als Messy Church in Südengland geboren. Heute gibt es ca. 5.000 solcher Initiativen in mehr als 30 Ländern. Initiatorin war die Religionspädagogin Lucy Moore, die mit ihrem Team nach einem neuen Weg suchte, Kinder zusammen mit ihren Verwandten mit der biblischen Botschaft zu erreichen. Zeitgleich begann in England 2004 die „fresh expressions of church“-Bewegung und Messy Church entwickelte sich zur häufigsten Ausdrucksform. Es gab immer neue Varianten je nach Kontext und Sozialraum, doch die grundlegenden Werte und Praktiken blieben: gastfreundlich zu sein, kreativ, fröhlich feiernd, generationenübergreifend und christuszentriert.

Auch in Deutschland wurden Gemeinden auf Messy Church aufmerksam. 2011 erschien das erste ins Deutsche übersetzte Buch von Lucy Moore unter dem Titel „Überraschungskirche“. Die Messy Church-Idee wird unter vielen originellen Namen praktiziert wie Tohuwabohu-, Wusel- oder Chaos-Kirchen. 2017 startete eine Initiative im Evangelischen Jugendwerk in Württemberg (EJW), um Messy Church auch im deutschen Sprachraum stärker zu verbreiten. In einem Abstimmungsprozess schälte sich „Kirche Kunterbunt“ als gemeinsamer Name für die ökumenische Bewegung heraus, da Pippi Langstrumpf hier präsent sei und viel vom „Spirit“ der Bewegung ausstrahle.

Autor:

susanne sobko

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