Evangelische Kirche in Mitteldeutschland - Feuilleton

Beiträge zur Rubrik Feuilleton

Christus im Olymp (Max Klinger)

die Ablösung
Christus im Olymp

Wie Moses Dornen leuchtend nie verbrannten, so riss auch nicht das fischgefüllte Netz an jenem Tage, als sie Christ erkannten, und seinen Sieg am Holz des Totenbretts. Er trug das Kreuz hinauf zur Welt der Schöne und gab den alten Göttern sein Gesetz. Jupiter blickte neidisch. Seine Söhne steh'n abgeschlagen an Olympos' Rand - doch sagt der Heiland keinem Spott und Höhne, zum Frieden rollt er aus ein neues Band. Apollon, Hermes - diese zwei als Beste - berief, der Hades´ Rachen überwand. „Ihr...

  • Sonneberg
  • 05.02.23
  • 128× gelesen
Geneviéve Tschumi, 1. Preisträgerin des Internationalen Telemann-Wettbewerbs 2017 für Gesang.  | Foto: Viktoria Kühne
6 Bilder

12. Internationaler Telemann-Wettbewerb für Gesang
47 Teilnehmende aus 19 Nationen qualifiziert

Die Teilnehmenden des 12. Internationale Telemann-Wettbewerb für Gesang stehen fest. Der Wettbewerb wird von einem attraktiven Konzertprogramm begleitet und vom 10. bis 19. März 2023 in Telemanns Geburtsstadt Magdeburg ausgetragen. Insgesamt waren 65 Anmeldungen eingegangen. Die bereits für den Wettbewerb 2021 bewährte Video-Vorrunde wurde auch in diesem Jahr beibehalten. Die Jury unter dem Vorsitz von Prof. Howard Arman hat jetzt 47 Teilnehmende aus 19 Nationen zugelassen. Erwartet werden 23...

  • Magdeburg
  • 30.01.23
  • 274× gelesen

zum 28. Januar
Thomas von Aquin - Kirchenlehrer

Der 28. Januar ist der Tag des großen Aquinaten. Thomas heißt er und kam aus der Stadt Aquino in der Region Latium. Sein Leben hat er dem Nachdenken über GOTT widmen wollen. Nachdenken - bis das Denken Gebet wird. Thomas von Aquin trägt denselben Namen wie jener skeptische Jünger, der sich anhand der Wunden Jesu von der Realität ihres Trägers überzeugen wollte - und dann auch hat überzeugen lassen müssen. Zwar hat der Aquinate am Schluss seines Lebens gesagt: „Verbrennt alles, was ich...

  • Sonneberg
  • 27.01.23
  • 94× gelesen
  • 2

Elisabeth soll zuerst genannt sein
Elisabeth und Maria

Elisabeth und Maria. Elisabeth soll zuerst genannt sein, obwohl Maria die deutlich Bedeutendere der beiden Frauen ist. Aber Elisabeth hat zuerst ihren Sohn geboren, und das war ein Wunder besonderer Art, weil Elisabeth als un- fruchtbar galt. Unfruchtbarkeit aber war in den Zeiten der Bibel ein schwerer Makel. "Übers Gebirg Maria geht zu ihrer Bas Elisabeth" ist ein gern gesungener fünfstimmiger Chorsatz der Adventszeit. Der Text stammt von Ludwig Helmbold (1532-1598); die Vertonung von Johann...

  • Weimar
  • 26.01.23
  • 79× gelesen
  • 1
Schüler beim Computerspiel (Symbolbild) | Foto: epd-bild / Jens Schulze

Geschichte
Computerspiel begleitet durch das Ende der Weimarer Republik

Weimar (epd). Der Untergang der Weimarer Republik lässt sich jetzt auch in einem Computerspiel erleben. Anlässlich der nationalsozialistischen Machtergreifung in Deutschland am 30. Januar 1933 wolle das Angebot «Mission 1929 - Freiheit unter Druck» Jugendliche für die historischen Ereignisse vor 90 Jahren sensibilisieren, teilte der Verein Weimarer Republik am Dienstag in Weimar mit. Das Spiel sei ab 23. Januar online kostenlos freigeschaltet. Spielerinnen und Spieler würden in dem Spiel eine...

  • Weimar
  • 19.01.23
  • 99× gelesen

Was man so zusammenträumt, wenn die Nacht lang ist
Traumgeschichten

Träume. Zuerst kamen sie nur so durch unsere kleine Stadt, um alte Sachen zu kaufen.  Der LKW war schon ziemlich beladen, aber auf dem Anhänger war noch reichlich Platz. Nein, sagte wir, wir wollten nichts verkaufen. Die wenigen Antiquitäten, die wir hätten, seien Erbstücke, und die wollten wir behalten. Sie sollten es anderswo versuchen. So zogen sie weiter durch unser Städtchen und konnten noch einige Stücke erwerben. Dann fuhren sie davon. Als sie nach einigen Tagen wieder bei uns...

  • Weimar
  • 15.01.23
  • 24× gelesen
  • 2

EXODUS 33,18ff
ES IST EIN RAUM BEI MIR

Bat Mose einst den HERRN: „Lass heute sehen mich deiner Ehre Glanz und Herrlichkeit.” Und bat und bat bis Gott befahl zu gehen den beiden Majestäten Raum und Zeit langsam an ihm vorüber. "Ich will rufen" sprach er, "den Namen meiner Ewigkeit: Barmherzig bin ich Menschen aller Stufen. Denn wes' ich mich erbarm, erbarm ich mich. Dein Sein, mein Freund, glitt schnell aus seinen Kufen, wenn ich dich sehen ließ mein Angesicht. Als Mensch zu leben heißt, mich nicht zu sehen! Doch wird dich trösten...

  • Sonneberg
  • 10.01.23
  • 117× gelesen

Ich hätte gern an einem See gelebt, nicht zu groß
Ich hätte gern

Ich hätte gern an einem See gelebt, nicht zu groß, aber auch nicht zu klein. Meer macht mir Angst. Ozean erst recht. Die Sonne sehen, wie sie am Abend wegtaucht. Dem Wasser nachlauschen. falls es sich nicht lautlos breitet. In einem Kahn sitzen, die Angel in  der Hand. Die Vögel hören, wenn der Tag beginnt. Manchmal hinein gleiten, dem Licht entgegen. Ein Haus nahe bei, in dem ich meine Familie weiß. Ich hätte gern an einem See gelebt, nicht zu klein und nicht zu groß. Doch es ist alles...

  • Weimar
  • 09.01.23
  • 23× gelesen
  • 2
100 Jahre Duineser Elegien (1923 - 2023)

100 Jahre Duineser Elegien
Hingabe ...

Reichlich zehn Jahre hat er daran gesessen, daran gearbeitet, darüber gelitten und ist zugleich glücklich gewesen. Denn er fand - bzw. zu ihm fanden - Sprachbilder, in deren Schimmer wir heute immer noch gern niederknien. Rainer Maria Rilke, der Dichter. Zehn Elegien sind es geworden - unterbrochen wurde das Werk bei der vierten durch den Krieg. Der Dichter Rilke im Krieg. Begonnen hatte er jene unübertroffenen Texte, welche von Engeln und dem Platz des Menschen in der Welt handeln, auf dem...

  • Sonneberg
  • 30.12.22
  • 158× gelesen

31.12.2022
Gebet einer Silvesterrakete

Allherrscher der Dinge! Gib, dass ich brenne. Nicht, dass ich versage, am höchsten Punkte der Flugbahn noch scheitre. Heut kauft’ mich ein Herr. In grüngoldener Schachtel – da lag ich so stolz. Er trug mich zum Block, dort haust er mit Vielen. Und Samstag, zur Nacht, da werd ich zerschellen. Am Himmel in Farben - um Licht in das Dunkel Euch Menschen zu senden. Dann freuet Euch alle. Ich fürchte die Stunde. Salpeter bin ich, bin Schwefel und Kohle. Aus Strontium mit Kali, Magnesium und Leim. O...

  • Sonneberg
  • 28.12.22
  • 124× gelesen
Premium
Foto: kirche.nelcartoons.de
4 Bilder

G+H Weihnachtserzählung
Heiligabend mit Helene

Eigentlich wollte Benno sein Dachgeschoss nicht verlassen. Am Heiligabend verhielten die meisten Menschen sich seltsam, wünschten Fremden Frohes Fest, hatten ein seliges Funkeln in den Augen, weil sie wie Kinder die Erfüllung ihrer Wünsche erwarteten, und zu allem Überfluss strömten sie in die Kirchen, um "Stille Nacht" zu singen und Gebete an einen Gott zu richten, an den sie nur zu Weihnachten glaubten. Von Kerstin Hohlfeld Zugegeben: Bennos Weihnachtspläne hatten exakt all das vorgesehen,...

  • Jena
  • 21.12.22
  • 171× gelesen

Xaver Endraß
Ein ordentlicher Thüringer kennt ihn nicht

Xaver Endraß. Ein ordentlicher Thüringer kennt ihn nicht. Es sei denn, er kommt eines Tages nach Seeleuten im Allgäu, wie wir im Juli 2011. Als Deutschland kapitulierte, am 08. Mai 1945, da war er 26 Jahre alt und geriet in russische Gefangenschaft. Dort, in Sibirien, hungernd, frierend und ohne Hoffnung auf Heimkehr, legte er ein Gelübde ab: "Sollte er je seine geliebte Heimat wiedersehen,  wolle er zum Dank neben seinem Bauernhof eine Kapelle errichten!" Justus, ein alter Freund, sagt: "Er...

  • Weimar
  • 12.12.22
  • 65× gelesen
  • 2

Gauner am Werk
Trickbetrüger

Trick-Betrüger  In unserer Tageszeitung wird immer wieder einmal von Leuten berichtet, die mit dem sogenannten Enkel-Trick zumeist alte und einsame Menschen um ihr Erspartes erleichtern wollen. Das gelingt mal so und mal so.  Inzwischen sind die auf ihre Enkel angesprochenen erst einmal misstrauisch, wenn sie merken, dass ihnen da einer ans Eingemachte gehen will. Mir ging es neulich so: Das Telefon klingelt. Ich nehme ab und melde mich: "Ja, hier Steiger. Guten Tag." "Hallo, Martin!", sagt...

  • Weimar
  • 09.12.22
  • 39× gelesen
  • 1
Foto: pixabay/articgoneape

AVE JOSEPH
Wenn es mir wie Dir gegangen wäre...

AVE JOSEPH. Wenn es mir wie Dir gegangen wäre, alter Freund, dass meine Verlobte guter Hoffnung gewesen wäre und ich mit der Zeugung  nichts zu tun gehabt hätte,  ich hätte ihr den  Laufpass gegeben oder mich auf und davon gemacht. Da hätte sie erzählen können, was sie wollte. Von wegen Engel mit himmlischen  Wundern. Wo gibt es denn sowas!? Doch Du musstest ja auch erst vom Engel uns Gebet genommen werden, bevor Du das Kind hinnehmen konntest! Auf den alten Bildern stehst Du zumeist ein Stück...

  • Weimar
  • 30.11.22
  • 31× gelesen
  • 1
Versuchung Evas (William Blake 28.11.1757 - 13.8.1857)
2 Bilder

zweihundertfünfundsechzig
zum Geburtstag von William Blake am 28.11.1757

Gerade hatte er seinen 265. Geburtstag. Mit etwas Verspätung gratulieren wir und gedenken des schon lange unter die Sterne versetzten englisch-britischer Malers, Dichters, Theologen, Sammlers, Graveurs, Illustrators, Phantasten und Mystikers. Sein eigenes Leben - und vom Thema her auch unseres - malt William Blake in die klassischen Großerzählungen von Sinn, Verfehlung und triumphaler Errettung menschlicher Existenz hinein. Dabei hat er die biblischen Themen des AltenTestaments, aber auch...

  • Sonneberg
  • 29.11.22
  • 128× gelesen
Ehrengräber der Komponisten Johann Strauss und seiner Frau Adele (li.) und Johannes Brahms (re.) auf dem Zentralfriedhof in Wien. | Foto: epd-bild/Hanno Gutmann

Johannes Brahms
Ja, die Mutter, wenn sie uns genommen wird...

Johannes Brahms, Requiem. Geschrieben zum Tod der Mutter. Ja, die Mutter, wenn sie uns genommen wird. Mit der wir so eng waren wie mit keiner sonst. Aus der wir kommen und nach deren Schutz und Geborgenheit wir uns ein Leben lang sehnen. Als meine gestorben war, und wir heraus traten aus der Halle, da brach ein Gewitter los, das uns Hören und Sehen verging, eigens vom Teufel inszeniert. Alter Drecksack! Brahms nennt es "Ein deutsches Requiem", d.h. er geht nicht am Text der lateinischen Messe...

  • Weimar
  • 28.11.22
  • 111× gelesen
  • 1

OPK "Zersetzer"
Sie haben mir diesen unschönen Namen verpasst

OPK "Zersetzer". (OPK = Operative Personenkontrolle) Sie haben mir diesen unschönen Namen verpasst, die Herren Cousin, Heide und Wolf; Hauptmann, Major und Oberleutnant. Sie müssen es wissen. Sie kannten mich besser, als ich selbst. Sie haben Sachen festgehalten, die ich längst vergessen hatte. Sie haben Tag und Nacht ihre Helfer am Werk gehabt. -Der Teufel ist immer am Werk, wie die Spinnen!- Sie haben observiert, abgehört, ausge- kundschaftet, bespitzelt, geöffnet und wieder ver- schlossen;...

  • Weimar
  • 24.11.22
  • 41× gelesen
  • 2

Ziemlich ernst
Nun stehe ich wohl an der Schwelle zum Alter

Ziemlich ernst.  Nun stehe ich wohl an der Schwelle zum Alter. Nun sagt meine Liebste zu mir: "Mein Gott, Walter!" Nun juckt mir das Fell nur noch wörtlichen Sinnes. "Da war doch noch was!", sagt Scheel zu Tünnes. Das meiste ist nun geschehen, vorbei. Da hilft auch gebraten am Morgen kein Ei. Zu jeder Geschichte fällt mir was ein: von früher, von vorlängst, ein ganz alter Reim. Nun stehe ich, ach, an der Schwelle zum Tode. Was kommt, liegt im Dunkel. Was kommt, wird erst Mode. Es nervt mich der...

  • Weimar
  • 24.11.22
  • 32× gelesen
  • 2

Ich bin heimgekehrt in ein altes Haus
Heimkehr

Heimkehr Ich bin heimgekehrt in ein altes Haus. Vordem kannte ich es nicht. Keiner meiner Vorfahren hat es je gekannt.  Keiner von uns schrie hier seinen ersten Schrei, noch hauchten Vater und Mutter hier ihr Leben aus. Ein Heiler, begabt mit allerlei Kräften, hielt einst Hofstaat, half manchem. In Scharen suchten sie ihn auf. Und doch bin ich angekommen, zu Hause, spüre ich den guten Geist dieses Ortes. Er sagt: Willkommen! Salve!  Sei gegrüßt, solange du hier gehst ein und aus wie andere vor...

  • Weimar
  • 22.11.22
  • 23× gelesen
  • 2

Ein Denkmal am Rande der BUGA
Das Problem von Verweigerung und Gehorsam

Ein Denkmal am Rande der BUGA 2021. Das Denkmal wurde von dem Erfurter Künstler Thomas Nikolai geschaffen und besteht aus acht Metallstelen, von denen eine auffallend anders gestaltet ist und den Fahnenflüchtigen symboli sieren soll. Eine Bronzetafel am Boden trägt die Aufschrift: Dem unbekannten Wehrmachts- Deserteur - Den Opfern der NS-Militärjustiz  - Allen, die sich dem Naziregime verweigerten. "Seid Sand, nicht das Öl im Getriebe der Welt  (Günter Eich)." Der Stahl als Material erinnert ...

  • Weimar
  • 22.11.22
  • 27× gelesen
  • 2

Ein Weimarer Pfarrer im Konflikt mit DC und NS
Biogramm Pfarrer Alexander Wessels, Weimar

Wessel, Alexander Karl Ludwig * Frankenberg / Eder 9.11.1880, † Bethel 1.10.1954, □ Hofgeismar 1954 V.: Alexander Wessel, Metropolitan, M.: Elisabeth Schlicht Gymn. Laubach, Ostern 1900 Abitur, Uni. Marburg, Berlin, 15.9.1907 ord., [1907]-1911 Hpred. Kassel-Wehlheiden, seit 1.4.1911 Divisionspf., 1912-30.11.1918 Divisionspf. Neumünster, 1919-1942 Pf. Weimar St. Peter u. Paul Nordwestbez./Lutherspr., 21.8.-12.9.1941 Haft KZ Buchenwald, 1.6.1942 i. W., bis 31.12.1943 Dienst im...

  • Weimar
  • 16.11.22
  • 85× gelesen
  • 1
Foto: pixabay.com/falco

Alle Jahre wieder kommt das Christuskind
VON WEIHNACHTEN

Und wieder naht das Weihnachtsfest mit alten Worten, Spielen, Liedern. Und wieder trifft es dich und mich und rührt uns an in allen Gliedern. Einst war ein Engel, unverhofft, und sprach von Zeit und Ort und Ziel. Einst war die Miriam, klug und still, und ahnt' von Gottes Tun nicht viel. Einst waren Hirten auf dem Feld; hier schliefen welche, andre wachten. Als gleißend Licht sie tief erschreckte, den letzten Schläfer unsanft weckte. Wie sollten sie die Worte deuten vom Kind im Stall, von Gottes...

  • Weimar
  • 14.11.22
  • 28× gelesen
  • 1
Foto: pixabay.com/Ralph Lindner

KASPER TOT
Als wir noch jung waren

Es ist eine halbe Ewigkeit her. Wir hatten einen Ferienplatz vom Pfarrverein Thüringen in einem der Ferienhäuser bei Saalburg. Wir hatten schöne Tage, und am Sonntag waren wir selbstverständlich in Saalburg im Gottesdienst. Der Herr Pfarrer predigte mit Händen und Füssen. Manchmal flüsterte er, und dann wieder schwoll seine Stimme gewaltig an. Unsere kleine Tochter blickte fasziniert, und als er nach der Predigt auf die Knie sank, um sein stilles Gebet zu sprechen und von unten nicht mehr zu...

  • Weimar
  • 11.11.22
  • 50× gelesen
  • 2

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