Johannes Brahms
Ja, die Mutter, wenn sie uns genommen wird...

Ehrengräber der Komponisten Johann Strauss und seiner Frau Adele (li.) und Johannes Brahms (re.) auf dem Zentralfriedhof in Wien. | Foto: epd-bild/Hanno Gutmann
  • Ehrengräber der Komponisten Johann Strauss und seiner Frau Adele (li.) und Johannes Brahms (re.) auf dem Zentralfriedhof in Wien.
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Johannes Brahms, Requiem.

Geschrieben zum Tod der Mutter.
Ja, die Mutter, wenn sie uns genommen wird.
Mit der wir so eng waren wie mit keiner sonst.
Aus der wir kommen und nach deren Schutz und
Geborgenheit wir uns ein Leben lang sehnen. Als
meine gestorben war, und wir heraus traten aus der
Halle, da brach ein Gewitter los, das uns Hören und
Sehen verging, eigens vom Teufel inszeniert.
Alter Drecksack!

Brahms nennt es "Ein deutsches Requiem", d.h.
er geht nicht am Text der lateinischen Messe
entlang wie noch Bach und Beethoven, Mozart und
Schubert, Verdi, Berlioz und andere. Kein Kyrie und Gloria
im alten Sinne, aber ein großes, bewegendes Credo. Er
kannte seine Bibel. Er hat die Texte selbst zusammen gestellt:
"Selig sind, die da Leid tragen, denn sie sollen getröstet werden."
"Die mit Tränen säen, werden mit Freuden ernten."
"Alles Fleisch ist wie Gras, aber das Wort des Herrn bleibt ewig."
Ich liebe besonders: "Wie lieblich sind deine Wohnungen, Herr
Zebaoth!" Es ist so beschwingt und voller Zuversicht, Und dann
kommt das Gloria doch noch: "Herr, du bist würdig, zu nehmen
Preis und Ehre...", bevor das Requiem schließt mit einer Selig-
preisung, wie es mit einer begonnen hat. "Selig sind die Toten,
die in dem Herrn sterben..."
Wenn ich erst angefangen habe, es zu hören, dann höre ich es
eine ganze Woche lang.
Wunderbar!

Autor:

Martin Steiger

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