Mosambik: Ein Konflikt, der in keinen Nachrichten erscheint 

Im Norden von Mosambik werden seit dem Herbst des vergangenen Jahres Menschen überfallen, entführt und sogar getötet. Auch unter den Christen dort herrscht große Angst. | Foto: DMG Archiv
  • Im Norden von Mosambik werden seit dem Herbst des vergangenen Jahres Menschen überfallen, entführt und sogar getötet. Auch unter den Christen dort herrscht große Angst.
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Im Oktober 2017 überfiel eine islamistische Terrorgruppe die Hafenstadt Mocimboa da Praia im Norden Mosambiks. Damals sind 14 Angreifer und zwei Polizisten ums Leben gekommen. Abseits der Weltöffentlichkeit kommt es seitdem täglich zu Übergriffen.

Von Theo Volland

»TSM international« (Nairobi), ein Partner des christlichen Hilfs- und Missionswerkes DMG interpersonal, leistet dort weiterhin Hunger- und Nothilfe. Neben der Nahrungsversorgung unterstützen sie christliche Gemeinden und unterhalten ein Schulungszentrum. Die Arbeit der afrikanischen Helfer ist stark eingeschränkt, doch sie bleiben trotz der dramatischen Situation vor Ort. Anfang Februar erreichte die DMG folgender Hilferuf zweier Mitarbeiter von TSM:
Die Menschen unserer Region und unserer Gemeinden haben große Angst vor den Terroristen. Sie lagern irgendwo im angrenzenden Buschland, von dort aus überfallen sie nachts die Dörfer unserer Umgebung. Häuser werden niedergebrannt. Menschen ausgeraubt, entführt und getötet. Die Angriffe der Islamisten haben sich inzwischen auch auf die Bezirke Palma und Nangadi ausgebreitet.
Wegen der Überfälle sind die meisten Dorfbewohner inzwischen in die Stadt Mocimboa zu Verwandten und Freunden geflüchtet. Einige entkamen mit etwas Nahrung und Eigentum, das sie retten konnten. Andere haben alles in ihren niedergebrannten Häusern verloren. Kürzlich haben Terroristen am helllichten Tag Bauern auf ihren Feldern überfallen und gefangengenommen. Sie raubten deren Dorf aus und zwangen die Leute, ihr geplündertes Hab und Gut über eine weite Strecke in den Busch zu tragen. Die Entführten seien nach dem muslimischen Freitagsgebet umgebracht worden, so hörten wir. Sie seien »geschlachtet worden wie Hühner«, hieß es. Die Frauen habe man mit Islamisten zwangsverheiratet. Ein Mann erzählte uns, dass von seiner Frau, die zum Reispflanzen auf dem Acker war, noch jede Spur fehlt.
Die Regierung hat die meisten Menschen in den gefährdeten Gebieten inzwischen von ihren Höfen evakuiert. Viele aus den christlichen Gemeinden, die wir betreuen, können nun in der so wichtigen Regenzeit nicht ihre Felder bestellen. In der Nachbarschaft unseres Schulungszentrums übernachten die Menschen nicht mehr in ihren Häusern, sie verstecken sich nachts im Busch. Wir haben unsere Studenten erstmal in ihre Heimatorte zurückgeschickt, bis sich die Situation entspannt. Die Menschen hier leiden sehr. Viele verlieren das Vertrauen ins Militär. Die Bedrohungslage hat gravierende Auswirkungen auf unsere Nothilfe und Projekte sowie die christlichen Gemeinden, die wir unterstützen.
Bitte betet mit uns, dass Jesus unserer Region wieder Frieden schenkt. Ein allgemeiner Geist der Angst hat unsere Region fest im Griff. Möge der Herr uns Mut und Kraft geben, seine Botschaft des Friedens und der Hoffnung gerade jetzt auszuteilen und vielen Hoffnung zu schenken. Wir beten, dass der Herr uns gibt, was nötig ist, um den Menschen weiterhin dienen zu können.

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Online-Redaktion

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