Kirchen gründen Bündnis zum G-20-Gipfel

Etwa 40 kirchliche Institutionen haben sich in Norddeutschland zu einem Bündnis zum G-20-Gipfel zusammengeschlossen. Gemeinsam wollen sie vor und während des Gipfels am 7./8. Juli in Hamburg mit Gottesdiensten, Andachten und Veranstaltungen die Beratungen begleiten und sich an friedlichen Aktivitäten beteiligen, hieß es zur Gründung. »Es sitzen zu viele Menschen im Schatten dieses Gipfels«, sagte Hamburgs Bischöfin Kirsten Fehrs. Die Veranstaltungen sollen auch Vertretern nicht beteiligter Staaten eine Stimme bieten.
»Wir sind aber nicht gegen das Treffen an sich«, sagte Fehrs. Die Bündnismitglieder seien gegen Umweltzerstörung, ungerechte Wirtschaftsstrukturen und mangelnde Bildungschancen auf der Welt. Der Hamburger Erzbischof Stefan Heße sagte, mit Blockaden werde man die Probleme der Welt jedoch nicht lösen, »sondern im Miteinander und Dialog«. Der Gipfel sei eine Chance, um Debatten anzustoßen. Die Veranstaltungen sollen in unterschiedlichen Formaten die Themen des Gipfels aufgreifen. Insgesamt stehen bis zum ökumenischen Abschlussgottesdienst am 8. Juli 50 Konzerte, Filme, Ausstellungen, Poetry Slams und Diskussionsveranstaltungen in Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern auf dem Programm. Gäste aus Honduras und Mosambik werden auf Gefahren für ihre Länder durch neue Schuldenkrisen hinweisen.
Das Bündnis »global.gerecht.gestalten« wird gebildet von Einrichtungen der Nordkirche, dem Erzbistum Hamburg, Arbeitsstellen und Werken. Dazu gehören das Frauenwerk der Nordkirche, »Brot für die Welt«, das Seemannspfarramt und die Katholische Akademie Hamburg.
Am 7. und 8. Juli treffen sich in Hamburg 19 Staats- und Regierungschefs, darunter US-Präsident Donald Trump, der russische Präsident Wladimir Putin und der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan, sowie hochrangige Vertreter der Europäischen Union. Die Sicherheitsbehörden befürchten zum G-20-Gipfel im Juli in Hamburg massive Ausschreitungen von Linksextremisten. Die Hamburger Polizei erwartet mindestens 6 000 Gipfelteilnehmer und bis zu 100 000 Demonstranten. Die »Anwesenheit von Reizpersonen wie Trump, Putin und Erdogan wirke mobilisierungsverstärkend auf den Protest«, schreibt das Polizei-Lagezentrum laut »Tagesspiegel« in einer Analyse vom 27. April.
Die Polizei habe in Hamburg, Berlin und weiteren Bundesländern bis Ende April bereits 178 Straftaten mit Bezug zum G-20-Gipfel registriert, von Schmierereien bis hin zu Brandstiftungen.
Als »herausragende Straftat« nennt das Lagezentrum einen Brandanschlag vom 26. November 2016 auf die Hamburger Messehallen, in denen sich die Gipfelteilnehmer treffen werden. Bei dem Angriff wurde der Eingangsbereich beschädigt.(epd)

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Kirchenzeitungsredaktion EKM Süd

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