Gotteslob wirkt Wunder – probieren wir es einfach aus

Singet dem Herrn ein neues Lied, denn er tut Wunder.
Psalm 98, Vers 1

Von Sabine Wegner

Im fröhlich auffordernden Imperativ kommen sie immer wieder neu daher, die Sonntage der Osterzeit. Nach »Jubilate!« jetzt »Kantate!« Wie schwierig, wenn man gerade im finsteren Tal oder ganz unten im Topf sitzt.
Vor meinem Fenster Farbenexplosionen der Natur als Ausrufezeichen gegen die Hoffnungslosigkeit. Am Infostand die aktuellen Faltblättchen mit vielfältigen Gesangseinladungen anlässlich des Reformationsjubiläums! Ein Raum der Freude und des Gesanges, ein »Te Deum« soll die einstigen Hochburgen der Reformation beleben und in Schwingung bringen.
Und, wenn mir so gar nicht nach fröhlichem Singen ist, angesichts der Gottvergessenheit in Luthers Landen und der Leidensmiene mancher Kirchengemeinde? Der Imperativ bleibt. Die Sonntage leben von der Wiederholung, wie der Psalter, der ihnen ihre Namen bescherte. Vertraut einladende Trittsteine in der Zitterpartie des Lebens. Aber warum fröhlich singen, wenn mir nicht danach ist?
Die Begründung folgt auf dem Fuß: »Denn er tut Wunder.« Es ist das Lob dessen, der das Ganze ist, der Himmel und Erde zusammenhält, der das riskante Manöver Mensch selbst trägt und über uns wacht. Manchmal brauchen wir Menschen, die uns an die Hand nehmen und uns das zeigen. Ob beim abendlichen Chor, beim sonntäglichen Gottesdienst oder auch auf dem Kirchentag. Während wir sein Lob singen, werden wir geheiligt.
Der große David hat sich bei diesem Lied so sehr mitreißen lassen, dass er, selbstvergessend tanzend, sich die vorwurfsvollen Worte seiner Gemahlin einhandelte. Nicht nur David wurde erwählt und königlich gesalbt. Auch ich bin getauft und erwählt und darf auch erlöst aussehen. Manchmal habe ich dieses Lied nötig, um mir die Nähe Gottes durch den Gehörgang dringen und das Bauchfell vibrieren zu lassen! Der Psalmist wusste, dass der Glaube auf das Singen angewiesen ist. So lass ich mich mitreißen und singe dem Herrn das alte und neue Lied, denn er tut noch immer Wunder!

Autor:

Kirchenzeitungsredaktion EKM Süd

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