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Übern Gartenzaun

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Von Oliver Gierens
Es war ein erster Versuch – und ein notwendiger: Mit dem Format "Gespräch am Gartenzaun" wollte die EKM in Magdeburg mit Menschen außerhalb der "Kirchenblase" in Kontakt kommen, ihnen zuhören und Raum für Diskussionen schaffen. Das ist auch dringend geboten, und zwar aus mehreren Gründen. Zum einen erreichen die Kirchen gerade in Mittel- und Ostdeutschland, wo nur wenige Menschen konfessionell gebunden sind, kaum jemanden über den eigenen Mitgliederstamm hinaus. Und das gesellschaftliche Klima ist polarisiert. Die Corona-Maßnahmen, die Flüchtlingsproblematik und andere Themen haben zu verhärteten Fronten geführt. Die letzten Wahlen haben gezeigt, wie sehr die politische Mitte erodiert. Es wird also Zeit für einen Dialog auf Augenhöhe ohne Belehrungen und Besserwisserei.
Doch aller Anfang ist anscheinend schwer. Zwei Meter Rollrasen und ein Gartenzaun sind wenig einladend. Abgesehen davon, dass viele Innenstadtbewohner in Magdeburg kaum über einen Garten verfügen, sodass das Setting nicht ihrer Lebenswirklichkeit entspricht, gab es keinen Tisch zum Hinsetzen, keinen Kaffee oder ein Glas Wasser. Da ist es nicht verwunderlich, wenn der Zuspruch überschaubar bleibt. Auch ein Angebot zum Segen wäre vielleicht sinnvoll gewesen, wird er doch auch von kirchenfernen Menschen oft und gerne angenommen.


Autor:Oliver Gierens |
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