Überraschend abgewählt

Abstimmung | Foto: Felix Kalbe

Herbstkonvent der evangelischen Jugend

Von Mirjam Petermann

Die bisherige Vorstandsvorsitzende des Landesjugendkonvents (LJK), Julia Braband, wurde von den Delegierten der Herbstvollversammlung des LJKs am vergangenen Wochenende in Eisenach nicht für ihr Amt wiedergewählt. »Das kam für uns sehr überraschend«, sagte Rebekka Grotjohann, Vorstandsmitglied des LJKs. Die Abwahl sei im Vorfeld nicht zu erwarten gewesen. »Ich glaube nicht, dass sie wegen ihrer Arbeit abgewählt wurde«, so Grotjohann weiter. Das hätte auch in der Personaldebatte keine Rolle gespielt. Offiziell heißt es, es müsse frischer Wind in das Leitungsgremium einziehen, zu dem Braband bereits seit sechs Jahren gehörte – fünf Jahre als Vorsitzende. Für Julia Braband ist das ein nachvollziehbares Argument, doch dann hätte es ihrer Meinung nach Gegenkandidaten für ihren Platz geben müssen. Nun bleibt einer der sechs Vorstandsposten unbesetzt, ein neuer Vorsitzender kann erst im November bei der nächsten Vorstandssitzung gewählt werden. »Es ist in Ordnung für mich, aber wie es gelaufen ist, das hat nicht ganz so viel mit christlicher Gemeinschaft zu tun«, sagt Braband über die unerwartete Abwahl. Man hätte vorher darüber reden können, was den Delegierten nicht passte, sagt sie. Das sei nicht geschehen. Als »einfaches Mitglied« bleibt sie dem LJK aber weiterhin erhalten.
Neben den Wahlen für den Vorstand und weitere Gremien der Jugendarbeit war das zentrale Thema der dreitägigen Sitzung die digitale Kirche. Jeder Kirchenkreis solle sich ausprobieren und sich trauen, mit dem Fortschritt zu gehen, um Jugendliche zu erreichen, lautet die Empfehlung des LJKs. Es dürfe in dieser Thematik aber »nicht schwarz-weiß gemalt werden«, sagt Rebekka Grotjohann. Es müssten Plattformen gefunden werden, die einen einwandfreien Datenschutz garantieren – Facebook oder WhatsApp seien dafür nicht geeignet. Es sei außerdem wichtig, so Grotjohann weiter, »dass sie für Ältere und Jüngere gleichermaßen attraktiv und nutzbar ist«. Das Thema wird den LJK auch in Zukunft weiter beschäftigen: »Es war erst der Auftakt, wir müssen noch viele Erfahrungen sammeln«, sagt Grotjohann. Im Blick haben sie dafür schon das Jugendfestival im September nächsten Jahres. Ein Segensroboter, wie er in Wittenberg stand, sei für sie keine Option. »Das ist zwar lustig, aber wir finden, dass immer noch Gott segnet und nicht ein Roboter«, so Grotjohann.

Autor:

Kirchenzeitungsredaktion EKM Süd

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