Aufarbeitung geht weiter

DDR und Christen: Arbeitsgruppe gebildet

Von Diana Steinbauer

Es kommt Bewegung in die Aufarbeitung der Christenfeindlichkeit in der DDR. Noch vor Weihnachten trafen sich Vertreter der beiden Kirchen mit Staatssekretärin Babette Winter in der Thüringer Staatskanzlei, um eine gemeinsame Arbeitsgruppe zur Aufarbeitung der Diskriminierung von Christen in der DDR zu bilden.
Winter, Leiterin der interministeriellen Arbeitsgruppe zum Thema Aufarbeitung der DDR-Diktatur, sowie weitere Mitarbeiter der Staatskanzlei verständigten sich bei diesem Treffen mit Oberkirchenrat Christhard Wagner, Beauftragter der Evangelischen Kirchen beim Thüringer Landtag und der Landesregierung, und dem Leiter des katholischen Büros, Ordinariatsrat Winfried Weinrich, über das weitere Verfahren. Dabei wurde über Themen und Inhalte der Schwerpunkte gesprochen, die für eine wissenschaftliche Aufarbeitung der Christenfeindlichkeit in der DDR von Bedeutung sind.
»Wir haben großen Wert darauf gelegt, dass es nicht allein um die historische Bearbeitung geht, sondern dass die Diskriminierung von Christen in der DDR bis heute spürbar ist«, erklärte Oberkirchenrat Wagner. Den Vertretern der Kirche sei darum wichtig, nicht nur die wissenschaftliche Aufarbeitung dieses Teils der Zeitgeschichte voranzubringen, sondern das Thema auch wieder in den gesellschaftlichen und politischen Diskurs zu bringen. Die Aufarbeitung des DDR-Unrechts an Christen habe eine systematische, aber immer auch eine biografische Komponente. Wichtig sei einerseits, so Wagner, die Menschen, die direkt persönlich bedrängt und bedrückt wurden und bei denen die Diskriminierung biografische Spuren hinterlassen habe, in den Blick zu nehmen, wertzuschätzen und zu würdigen. Andererseits müsse die Aufarbeitung nicht nur Klarheit über die Geschichte und damit das Geschehen in der Diktatur bringen, sie müsse auch aufzeigen, wie diese Diskriminierung fortwirkte – oftmals bis heute.
Für Ende Februar ist ein weiteres Treffen der Arbeitsgruppe geplant. Diese soll sich in den nächsten Monaten nicht nur thematisch, sondern auch personell vergrößern und vor allem um wissenschaftliche Fachleute, wie Historiker, erweitert werden.

Autor:

Kirchenzeitungsredaktion EKM Süd

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