Wort zur Woche
Wenn sich Gott verliebt

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Wohl dem Volk, dessen Gott der Herr ist, dem Volk, das er zum Erbe erwählt hat!
Psalm 33, Vers 12

Dazugehören – wer will das nicht? Ausgewählt oder erwählt sein, wie es im Wochenspruch heißt. Das fängt schon in der Schule an: Werde ich in die starke Fußballmannschaft gewählt? Werde ich überhaupt gewählt oder bleibe ich am Ende übrig und lande gerade mal auf der Ersatzbank? Ich kann es mir nicht aussuchen. Im Psalm 33 geht es um das Volk Israel, das Gottesvolk. Dieser Titel lässt sich nicht erwerben, um den kann man sich nicht bewerben. Gott hat sich sein Volk ausgewählt. Durch nichts haben sich Abraham und die Seinen dafür qualifiziert. Es war und ist Gottes Wille und seine Zuneigung. Gott nennt es Liebe. Er hat sich in dieses Volk verliebt. Mose erinnert in seiner Abschiedsrede daran: Gott hat euch nicht erwählt, weil ihr größer seid als andere Völker. Im Gegenteil, ihr seid das kleinste unter allen Völkern. Er hat euch erwählt, weil er euch liebt.
Die Freude über die göttliche Vereinnahmung war, wie wir wissen, nicht ungetrübt. Wer will schon gern Eigentum eines anderen sein, Freiheit und Unabhängigkeit einbüßen? Wir Menschen wollen unsere eigenen Herren sein, selbst wenn es Wunschdenken bleibt. Martin Luther stellte fest: „Woran du nun dein Herz hängst, das ist dein Gott.“ Und das ist oft nicht der Gott der Bibel. Der Psalmdichter scheint zu wissen, welche lebensentscheidenden Vorteile die Wahl Gottes mit sich bringt. Und wir können es in der Bibel nachlesen, welche Auswirkungen dies für das Volk Israel hat.
Wo bleiben wir in dieser Geschichte? Schon Abraham bekam zu hören: „In dir sollen gesegnet werden alle Völker auf Erden.“ Der Davidsohn, einer aus dem erwählten Volk, hebt die Beschränkung endgültig auf: Jesus! Durch ihn fällt die Wahl auch auf uns. Mit der Taufe ist uns das persönlich von Gott zugesagt worden: „Du bist mein!“ Paulus bezeichnet uns als „Gottes Hausgenossen“ und „Miterben Christi“. Was dieses Erbe beinhaltet, ist in dem Lied „Bei dir, Jesu, will ich bleiben“ schön zusammengefasst: „Könnt ich’s irgend besser haben als bei dir, der allezeit so viel tausend Gnadengaben für mich Armen hat bereit?“
Willi Wild, Lektor in Weimar

Willi Wild | Foto: Paul-Philipp Braun
Autor:

Willi Wild

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