Schutzpatron für Rückgrat

Valentin: Ein Brief an einen liebenswürdigen Boten des Evangeliums

Von Christian Feldmann

Verehrter Valentin! In England schickt man sich an deinem Festtag Liebesbriefe. In Frankreich und Belgien ziehen die jungen Leute das Los, und die beiden, die es trifft, sind für das nächste Jahr Valentin und Valentine. Bei uns in Deutschland schenkt man sich heute Blumen, um einander eine Freude zu machen oder aufkeimende Gefühle zu signalisieren.
Die alten Legenden helfen solche Bräuche zu verstehen – berichten sie doch von einem freundlichen Mönch Valentin, der den Vorübergehenden zauberhafte Blumen aus seinem Gärtchen geschenkt haben soll. Mit dir, dem »richtigen« Valentin und Heiligen dieses Tages, haben die hübschen Geschichten leider wenig zu tun. Du, Valentin, bist Bischof von Terni gewesen, nahe bei Rom, und hast um 268 das Martyrium für deinen Glauben erlitten. Durch deine liebenswürdige Art und tief schürfende Weisheit, so wird erzählt, hast du viele für das Christentum geworben. Auch Kaiser Claudius soll sich fasziniert mit dir unterhalten und um deine Freundschaft geworben haben.
Als du nicht bereit warst, deinem »Aberglauben« zu entsagen und im staatspolitischen Interesse, wie das so schön heißt, die alten Götter Roms zu respektieren, war der Imperator von so viel Standfestigkeit beeindruckt. Seine Umgebung bestand jedoch auf einer exemplarischen Bestrafung.
Der Stadtrichter Asterius wollte dich noch einmal auf die Probe stellen. »Wenn dein Christus ein Licht ist, wie du sagst«, erklärte er dir, »so will ich sehen, ob er von seinem Licht meiner Tochter zu geben vermag, die schon lange blind ist.«
Natürlich bekam das arme Ding auf dein Gebet sein Augenlicht wieder. Natürlich ließ sich der Richter mit seinem ganzen Haushalt voller Begeisterung taufen. Natürlich glaubte der wankelmütige Kaiser nun doch gegen die erfolgreiche neue Religion vorgehen zu müssen. Er ließ alle ins Gefängnis werfen, dich aber foltern und enthaupten.
Deine Mitchristen haben dich nicht vergessen. Deine Verehrung verbreitete sich schnell über ganz Europa. Man hat dich – wegen des blinden Mädchens – gemeinsam mit behinderten Menschen dargestellt und zum Patron der Epileptiker, der »Fallsüchtigen« gemacht. Begründung: Du seiest nie umgefallen, sondern habest standhaft an deinem Glauben festgehalten.
Das ist vielleicht gar nicht so weit hergeholt.Einen Schutzpatron für Rückgrat und Charakter können wir schwachen Menschen allemal brauchen. Schenk uns vom Himmel her eine Portion deiner Courage! Valentin starb am 14. Februar im Jahre 269 in Rom.

Autor:

Online-Redaktion

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