Doch in der Tiefe ruht Bachs Weinkeller
BACH-HAUS-WEIMAR

Damals. in den Weimarer Jahren des jungen Johann Sebastian Bachs und seiner Maria Barbara, lebte das Paar am Markt in einem stattlichen Haus. Hier wurde deren erstes Kind, Katharina Dorothea, geboren. Hier kamen ebenso Wilhelm Friedemann und Carl Philipp Emanuel auf die Welt, die namhaftesten der Bach-Söhne. In diesem Haus, dem späteren "Erbprinzen", dessen Grundstück sich bis zur heutigen Puschkin-Straße ausdehnt, hatte Vater Bach seinen Bier- und Weinkeller, und er wird manches Mal hinunter gestiegen sein, um sich einen kühlen Trunk in seine Stube zu holen. Und vielleicht hat er ja auch immer wieder mit Salomon Franck zusam-men gesessen, seinem väterlichen Freund, dem Leiter der Hofbibliothek und Weimarer Hofdichter, der es von der Scherf-Gasse  4 nicht weit hatte, um zu hören, was aus seinen Texten geworden war.

In der Zeit des Nationalsozialismus, als "der Führer" sich das benachbarte Hotel "Elephant" zum Stammlokal
erkoren hatte, hätten seine Weimarer Genossen gern auch den "Erbprinzen" dazu geschlagen, doch machte der
Fortgang des Krieges ihre Vorhaben zunichte. Dass bei den Angriffen der aliierten Bomber im Februar 1945
der "Erbprinz" schwer beschädigt wurde, ist sehr zu bedauern. So kam es vor (1988/89) bzw. nach der Wende (1993) zum Abriss des denkmalgeschützten Gebäudes, und das Grundstück in den Besitz des Hotels "Elephant", dessen Betreiber es seitdem als Parkplatz nutzen...

Doch in der Tiefe ruht Bachs Weikeller, originale Gewölbe aus der Zeit der Renaissance. Ein Alleinstellungs-Merkmal besonderer Art! Sie sind nur zugeschüttet und wären auszugraben. Auf ihnen wäre ein Bach-Haus
neu zu errichten und dem ganzen Bereich bis zum "Platz der Demokratie" wäre ein neues Aussehen zu geben.
"Die Mauer muss weg!" war deshalb ein Slogan des Vereins "Bach in Weimar". Seit 2006 gibt es diesen Verein
mit einer sehr rührigen Vorsitzenden, Professorin Myriam Eichberger. Es gibt Menschen in aller Welt, die das auch wollen, und es gibt sogar Menschen, die das bezahlen würden! Für den Parkplatz (Tiefgarage) wäre dann immer noch genug Raum. Doch woran hakt es? Der Platz ist verkauft und gehört einer Unternehmensgruppe aus Süddeutschland, die an diesem Projekt nur ein sehr nachgeordnetes Interesse hat.

Besinnt Euch, Freunde! Weimar ist nicht nur die Stadt Goethes und Schillers, Wielands und Herders, - nicht nur die Stadt des Bauhauses, H. van de Veldes, der Cranachs, Franz Liszts, Hummels und anderer mehr. Weimar ist auch eine BACH-STADT! Besinnt Euch, Freundinnen und Freunde!

Autor:

Martin Steiger

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