Syrien: Chefanklägerin klagt UN an

Genf (epd) – Die Schweizer Diplomatin Carla Del Ponte zieht sich aus der UN-Untersuchungskommission für Syrien zurück. Das Gremium zur Aufklärung von Verbrechen im syrischen Bürgerkrieg habe »rein gar nichts« erreicht, sie wolle keine »Alibi-Ermittlerin« mehr sein, begründete die frühere Chefanklägerin der Internationalen Strafgerichtshöfe für das ehemalige Jugoslawien und für Ruanda. Solange der UN-Sicherheitsrat kein Sondertribunal für die Kriegsverbrechen in Syrien einsetze, seien Berichte völlig nutzlos: »Die Staaten des Sicherheitsrates wollen keine Gerechtigkeit«; China und Russland blockierten alles.
Laut Del Ponte ist Syrien ein Land ohne Zukunft. »Sie zerstören alles, was irgendwie menschlich ist. Es ist unfassbar. Und glauben Sie mir: So schlimme Verbrechen wie in Syrien begangen werden, habe ich weder in Ruanda noch in Ex-Jugoslawien gesehen.« Es sei ein Skandal: »Wir dachten, dass die internationale Gemeinschaft etwas gelernt hat in Ruanda. Aber nein, nichts haben sie gelernt!«

Autor:

Adrienne Uebbing

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

11 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.