Wahl, Frauenordination, Jubiläum

Applaus für den wiedergewählten Bischof Gerhard Ulrich, neben ihm seine Stellvertreterin Landesbischöfin Ilse Junkermann. | Foto: epd-bild
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Synode der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands

Von Benjamin Lassiwe

Das Wahlergebnis erinnerte an den Sozialismus: Ohne Gegenstimme und mit nur einer Enthaltung wurde der Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland, Gerhard Ulrich, in Bonn in seinem Ehrenamt als Leitender Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) bestätigt.
Ilse Junkermann, Landesbischöfin der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland ist stellvertretende Leitende Bischöfin der VELKD.
Die Lutheraner beschäftigten sich noch mit einem Thema, das auch im Zentrum der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) stand: die Auswertung des Reformationsjubiläums. Dabei war teils scharfe Kritik vernehmbar. So fragte der Hallenser Kirchenjurist Michael Germann, ob das im Festgottesdienst am 31. Oktober in Wittenberg vom EKD-Ratsvorsitzenden Heinrich Bedford-Strohm und dem Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Reinhard Kardinal Marx, gegenüber dem Bundespräsidenten abgegebene Versprechen »Zeugen der Hoffnung« sein zu wollen, nicht zu staatsnah gewesen sei.
Auch der Leipziger Liturgiewissenschaftler Alexander Deeg übte deutliche Kritik. So seien viele Gottesdienste aus Anlass des Jubiläums medial inszeniert gewesen. »Es gilt, bei evangelischen Gottesdiensten weniger auf die Medien zu achten, als vielmehr auf die Menschen; weniger auf die Zentralität als vielmehr auf die Spiritualität des Gottesdienstes.« Die schärfste Rückfrage zum Reformationsjubiläum könnte Deeg zufolge lauten: »Gab es bei all dem, was wir gefeiert haben, vielleicht zu wenig Gott?«
Ein Thema der VELKD war daneben die Abschaffung der Frauenordination in der Evangelisch-Lutherischen Kirche Lettlands (LELK). In einem Beschluss erklärte die Generalsynode, »mit Sorge« darüber erfüllt zu sein, dass die lettische Kirche im Jahr 2016 die bereits eingeführte Frauenordination wieder abgeschafft und dies in ihrer Verfassung verankert habe. Theologinnen, die bereits ordiniert sind, können nicht im Amt als Gemeindepfarrerinnen verbleiben und erhalten keine Besoldung mehr. »Die Generalsynode gibt ihrer Hoffnung Ausdruck, dass sich die Evangelisch-Lutherische Kirche Lettlands dem weiteren Dialog darüber nicht verschließt.«

Autor:

Adrienne Uebbing

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