Ehrfurcht vor Tieren im Vordergrund
Traditionelle Hubertusmessen

Jagdhorn auf Balg. | Foto: Salawa-DJV

Kirchengemeinden der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) laden in den kommenden Wochen zu Hubertusmessen ein. Anlass ist der 3. November als Tag des heiligen Hubertus von Lüttich, dem Schutzpatron der Jagd. Eine Hubertusmesse wird traditionell von Jagdhornbläsern mit gestaltet. Der besondere Klang zieht auch musikalisch interessierte Besucher an.

„Jäger haben Achtung vor Tieren. Eine Hubertusmesse bietet dafür den passenden Rahmen“, sagt Silvio Anders vom Landesjagdverband Thüringen. Wie er betont, verschreiben sich Jäger entgegen manch landläufiger Meinung dem Tierschutz, belegt durch das traditionelle Zitat: „Es ist des Jägers Ehrenschild, dass er beschützt und hegt sein Wild, waidmännisch jagt wie sich‘s gehört, den Schöpfer im Geschöpfe ehrt“. Als Beispiel nennt er den aktuellen Start für das Projekt „Wilde Feldflur“, das die Fangjagd und Fütterung für den Artenschutz beinhaltet. Parallel dazu wird über Agrar-Umweltmaßnahmen der Lebensraum und das natürliche Nahrungsangebot der Zielarten verbessert. „Landwirte und Jäger setzen sich gemeinsam für Rebhuhn, Feldhase und viele weitere Arten wie den Feldhamster ein. Ein Erfolg für den Artenschutz, den wir nach vorne stellen sollten“, so Anders.

Ausgewählte Veranstaltungen:

In der Kirche in Punschrau im Kirchenkreis Naumburg-Zeitz wird am Freitag (3. November, 18 Uhr) eine Hubertusmesse mit den Eckartsbergaer Jagdhornbläsern gefeiert.

Die Gemeinde in Ziegelroda im Kirchenkreis Merseburg lädt zu einer Hubertusmesse am Freitag (3. November, 18 Uhr) in die Markuskirche ein.

In Gera-Frankenthal ist eine Hubertusmesse am 4. November um 17 Uhr in der Kirche geplant. Für die musikalische Umrahmung sorgt die Parforcehorngruppe „Reuss´sche Jäger“, Liturg ist Pfarrer Dr. Frank Hiddemann.

Nach vierjähriger Pause organisiert die Jagdhornbläsergruppe "Ilmtal-Saaleplatte“ der Jägerschaft Apolda am 5. November wieder einen musikalisch gestalteten Hubertusgottesdienst. Beginn ist 14 Uhr in Auerstedt in der Friedenskirche St.Vitus. Die Kirchengemeinde Auerstedt lädt im Anschluss zum gemütlichen Beisammensein zu Kaffee und Kuchen.

Ebenfalls am 5. November ist in der Dreifaltigkeitskirche Immenrode (14 Uhr) eine Hubertusmesse mit den Immenröder Jagdhornbläsern geplant.

Die 20. Hubertusmesse der Rennsteigjägerschaft Neuhaus/Rwg. findet am 10. November um 18 Uhr in der Kirche Meuselbach statt.

Am 11. November wird zu einer Hubertusmesse in der Sankt Severi Kirche auf dem Domberg Erfurt eingeladen.

Hintergrund:
Der Überlieferung nach war Hubertus als junger Edelmann ein leidenschaftlich ausschweifender Jäger, der die Erlegung des Wildes als Selbstzweck sah. Später habe Hubertus in allen Wesen Geschöpfe göttlichen Ursprungs erkannt und sich deshalb hegend und pflegend für sie eingesetzt. Diese Grundhaltung der Achtung vor den Geschöpfen fand Eingang in die Verhaltensgrundsätze der Jäger. Die Hubertusmesse steht im engen Zusammenhang mit den sich verändernden Erscheinungsformen der Natur im Jahreskreis.

Autor:

susanne sobko

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