500 Jahre Gesangbuch
Am Anfang stand: Liedermacher Martin Luther

Liedermacher Martin Luther mit singender (Haus-) Gemeinde, Gemälde von Gustav Spangenberg (1866) | Foto: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Luther_im_Kreise_seiner_Familie_musizierend.jpg
  • Liedermacher Martin Luther mit singender (Haus-) Gemeinde, Gemälde von Gustav Spangenberg (1866)
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Was mag ihn bewegt haben, den Macher Martin, neben all seinen Tätigkeiten auch noch Zeit- und Bekenntnislieder, Psalm- und Bibellieder, Fest- und Christuslieder, Lehr- und Liturgielieder zu verfassen? Und ältere Kirchen- und aktuelle Volkslieder zu übersetzen, umzuformen und zu erweitern.

Und mit seinen Leuten deutsch, einstimmig, ohne Begleitung Choräle im wahrsten Sinne des Wortes anzustimmen? In der Universität, zu Hause, in den Kirchen.

Gemeinsamer Gemeindegesang war diesem Liedermacher wichtig; nicht nur als mitsingendes Publikum, nicht erweiternd beim Refrain, nicht nur als Resonanz oder gar Applaus für gut ankommende Gottesdienstrituale und Predigten. Sondern gleichberechtigt nehmen dem vorgetragenden und ausgelegten Wort der Verkündigung. Als gemeinsames Tun. Als geistliche Selbsterweckung einer und eines Jeden!

"Dem Teufel ich gefangen lag, im Tod war ich verloren" klagt der Liedermacher; und lässt seine Gemeinde einstimmen. Und sieht nur Aussichtslosikgeit und Dunkel: "Ich fiel auch immer tiefer drein, es war kein Guts am Leben mein". (EG 341)

Doch "Christ lag" für den Dichter auch "in Todesbanden"; ist aber "wieder erstanden und hat uns bracht das Leben" (EG 101).

Deshalb gilt es, gemeinsam "fröhlich zu sein, Gott zu loben und dankbar zu sein". Und zu "singen: Halleluja, halleluja!" (ebd).

Der überaus lautstarke und inbrünstige Reformator und Prediger verbündete sich in seinen Liedern mit dem ebenso lautstarken und inbrünstigen Gemeinschaftssänger, dem Lieder-Luther. Im Klagen wie im Feiern, im Zweifel wie in der Hoffnung. Verschmolz, zu einer Einheit, mit Auflösung des Oben und Unten, des Vorn und Hinten, des Vorausgehenden und des Nachfolgenden. Vielleicht eines der Geheimnisse der geistlichen Erneuerung vor 500 Jahren?

Gleiches muss auch heute geschehen. Mit uns Vortragenden und uns Mittuenden; mit uns Liedermacher:innen und uns Liedersingenden.

500 Jahre evangelisches Gesangbuch erinnern uns daran; und lassen uns nach vorne blicken. Weil Luthers Lieder traditionell vorgetragen und gesungen, immer wieder aber auch - reformatorisch - zukunftsmusikalisch weiterentwickelt werden:

Als liturgische Lieder, z.B. "Christe du Lamm Gottes", EG 190.2, hier in internationalem Worship- und Lobpreis-Style:
https://open.spotify.com/intl-de/track/0vdap7jlz73KKQreDal13g?si=c4107f90e00d47f6

Als Christuslieder, z.B. "Jesus Christus unser Heiland", EG 215, hier live im Style des Neuen geistlichen Liedes:
https://www.youtube.com/watch?v=TzrybVKe7QU

Als Glaubenslieder, z.B. "Eine feste Burg", EG 362, hier in popmusikalischem Instrumental-Style:
https://www.youtube.com/watch?v=nmJgBES-qGY

Als Kirchenjahreslieder, z.B. "Vom Himmel hoch", EG 24, hier in jazzigem Style:
https://www.youtube.com/watch?v=sAFrw7fkrQM

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Weitere lesenswerte Artikel zur Thematik auf www.meine-kirchenzeitung.de:
https://www.meine-kirchenzeitung.de/c-blickpunkt/tradition-und-moderne_a45156
https://www.meine-kirchenzeitung.de/c-glaube-und-alltag/500-jahre-gesangbuch-ein-europaeisches-lied_a45255

Autor:

P. Albrecht

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