Sachsen-Anhalt
Haseloff tritt nicht mehr an

- Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff ist bekennender Katholik.
- Foto: epd-Bild/Rico Thumser
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Magdeburg (epd/red). Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff tritt bei der Landtagswahl im kommenden Jahr nicht mehr als Spitzenkandidat seiner Partei an. Das gab der CDU-Politiker am 7. August in Magdeburg bekannt. Stattdessen habe die Landespartei den amtierenden Wirtschaftsminister und Landesvorsitzenden Sven Schulze (CDU) nominiert.
Haseloff sagte, er habe vor fünf Jahren gesagt, dass er zum letzten Mal kandidieren werde. Für diese Wahlperiode stehe er aber vollständig bis zum Ende zur Verfügung. An dieser Aussage halte er fest.
Regierungschef ist bekennender Katholik
Zudem grenzte sich Haseloff erneut klar von der AfD ab. Eine Regierungsverantwortung der Partei für Sachsen-Anhalt wäre eine Katastrophe, sagte er. Es müsse immer eine demokratische Mehrheit aus der Mitte heraus geben. Was die AfD regelmäßig androhe, sei nicht das, was er seinem Heimatland zumuten wolle, meinte der Regierungschef: „Deswegen gilt es, diesen Kampf jetzt zu führen.“
Schulze sagte, er stehe für Stabilität und keine Experimente. „Ich möchte nicht, dass das Land von den Füßen auf den Kopf gestellt wird“, betonte er. Die Wahl sei wichtig nicht nur für Sachsen-Anhalt, sondern für ganz Deutschland.
Kirchenpräsident bedauert Haseloffs Rückzug
"Die Entscheidung von Ministerpräsident Dr. Haseloff, nicht erneut für das Amt des Ministerpräsidenten zu kandidieren, nehmen wir mit Bedauern, vor allem aber mit großem Respekt zur Kenntnis", sagt Karsten Wolkenhauer. Der Kirchenpräsident der Evangelischen Landeskirche Anhalts betont: "Reiner Haseloff hat über drei Legislaturperioden hinweg dem Land Sachsen-Anhalt als Ministerpräsident gedient und für das Land Wichtiges geleistet. Wichtige und gute Entwicklungen verdanken wir seinem Engagement."
Wolkenhauer verwies auf Haseloffs tiefe Gründung im christlichen Glauben, seine Verwurzelung in seiner Heimat Wittenberg. Hinzu komme die für ihn so wichtige Unterstützung durch Ehefrau und Familie. All das habe seinen Politikstil geprägt. Karsten Wolkenhauer: "Dafür sind wir dankbar."
Reiner Haseloff trat 1976 in die damalige Blockpartei CDU in der DDR ein. Nach der Wiedervereinigung 1990 wurde er für zwei Jahre stellvertretender Landrat des Landkreises Wittenberg, anschließend leitete er bis 2002 das dortige Arbeitsamt. Er wurde 2002 zunächst Staatssekretär, dann ab 2006 Minister für Wirtschaft und Arbeit in Sachsen-Anhalt.
Seit April 2011 ist Haseloff Regierungschef in Sachsen-Anhalt als Nachfolger von Wolfgang Böhmer (CDU/1936-2025). Damit ist der 71-Jährige aktuell der dienstälteste Ministerpräsident Deutschlands. Der Wittenberger ist bekennender Katholik. Er gehörte mehrere Jahre dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) an.
Autor:Oliver Gierens |
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