Corona
Evangelische Schulstiftung behält Test- und Maskenpflicht bei

Kinder der 4. Klasse der Evangelischen Grundschule Erfurt lernen in Zeiten der Corona-Pandemie im Klassenraum mit Maske. | Foto: epd-bild/Paul-Philipp Braun
  • Kinder der 4. Klasse der Evangelischen Grundschule Erfurt lernen in Zeiten der Corona-Pandemie im Klassenraum mit Maske.
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Angesichts der steigenden Corona-Infektionszahlen sowohl unter Schülerinnen und Schülern als auch unter Mitarbeitenden spricht sich die Evangelische Schulstiftung in Mitteldeutschland für die Beibehaltung der schulischen Test- und Maskenpflicht in Thüringen aus. Dies solle bis zwei Wochen nach Ende der Osterferien am 23. April gelten. Der pauschalen Abschaffung aller Schutzmaßnahmen stehe die Stiftung sehr kritisch gegenüber, erklärte ihr Vorstandsvorsitzender Marco Eberl in Erfurt.

„Wir sprechen uns für ein der Infektionslage angemessenes Handeln mit Augenmaß aus“, sagte Eberl. Aktuell würden in den Einrichtungen landesweit sehr hohe Infektionszahlen registriert. Die Kollegien seien intensiv darum bemüht, Unterricht und Betreuung zu sichern, um keine weiteren Bildungsrückstände entstehen zu lassen.

Die Evangelische Schulstiftung habe sich bereits im Sommer und Herbst 2021 jeweils für eine Testpflicht nach den Schulferien ausgesprochen und damit zeitweise umfassendere Regelungen getroffen, als diese entsprechend der Verordnungslage angedacht waren, sagte Eberl. In beiden Fällen sei die Testpflicht mit zeitlichem Verzug auch an den staatlichen Schulen verpflichtend geworden.

Die Stiftung in Trägerschaft der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) unterhält nach eigenen Angaben 24 Bildungseinrichtungen an 15 Standorten in Thüringen und Sachsen-Anhalt. An den zwölf Grundschulen, zwei Regelschulen, sechs Gymnasien, einer Gemeinschaftsschule und drei Kindertagesstätten würden 5.400 Kinder und Jugendliche von 725 Mitarbeitenden betreut.

eaf kritisiert geplante Lockerungen 

Für eine Beibehaltung der Corona-Maßnahmen in allen Schulen, Horten und Kindergärten spricht sich auch die evangelische Arbeitsgemeinschaft Familie (eaf) aus. Sie reagierte mit großer Sorge auf die geplanten Änderungen des Infektionsschutzgesetzes: „Angesichts der Höchststände bei den Inzidenzen ist es aus unserer Sicht nicht nachvollziehbar, dass die Maskenpflicht in Innenräumen, Abstandsgebote und Hygienekonzepte spätestens ab April auslaufen sollen. Gerade Familien mit kleinen Kindern und vorerkrankten Angehörigen werden so nicht mehr adäquat vor Ansteckungsrisiken geschützt“, sagte Martin Bujard, Präsident der eaf.

Bereits jetzt sei in vielen Schulen und Kitas kein normaler Betrieb mehr möglich, weil sowohl unter Kindern und Jugendlichen als auch unter Lehrkräften und Erzieherinnen die Infektionszahlen so hoch sind. "Entfallen ausgerechnet in dieser Phase auch Maskenpflicht und Abstandsregelungen, ist mit einem weiteren Anstieg der Erkrankungen zu rechnen.“

Die eaf fordert, dass an Schulen und Kitas auch weiterhin, solange die Inzidenzen so hoch sind, Schutzkonzepte umgesetzt werden, die Kinder und Erwachsene vor Ansteckung schützen und den Schul- und Betreuungsbetrieb ermöglichen. eaf-Präsident Bujard stellt fest: „Die 7. Stellungnahme des ExpertInnenrates der Bundesregierung zu Covid-19 formuliert ganz klar, dass Infektionsschutz und die Sicherstellung von sozialer Teilhabe gleichermaßen dem Kindeswohl dienen. Damit Schulen und Kitas beides gewährleisten können, müssen weiterhin Maßnahmen greifen. Die in der Stellungnahme formulierten Forderungen sollten unbedingt umgesetzt werden.“ (epd/red)

Autor:

Katja Schmidtke

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