Die Kreuztragung

Foto: Studio Kirsch, Lutherstadt Wittenberg (Bild- vorlage: Stiftung Christliche Kunst Wittenberg)

Von Alf Christophersen

Wer den Kreuzweg geht, sammelt sich gedanklich – ob in Gebet, Stille oder Meditation. Der Leidensweg Jesu wird gegenwärtig und auf besondere Weise erfahrbar. Ganz verschiedene Formen sind möglich. In der langen Geschichte der Kreuzwegtradition gibt es immer wieder Änderungen und neue Formen.
Im 20. Jahrhundert wurde versucht, gerade mit Blick auf die Verbrechen des Nationalsozialismus, aber auch Friedens- und Schöpfungsfragen, gesellschaftspolitische Inhalte mit der Erinnerung an den Kreuzestod Jesu zu verbinden. Auch HAP Grieshaber klagte das kritische Potenzial des Christentums ein.
Aus dem Jahr 1967 stammt sein »Polnischer Kreuzweg«, der mit der Intention verbunden war, einen Beitrag zur Versöhnung zwischen Deutschland und Polen zu liefern. Grieshaber erzielte einen hohen Abstraktionsgrad. Je offener das Kunstwerk aber gestaltet wird, desto stärker ist die Interpretationsleistung derer gefragt, die mit ihrem eigenen Wissen und ihren eigenen Erfahrungen dem Kreuzweg begegnen.
HAP Grieshaber, Kreuztragung, 1967, aus: Der Polnische Kreuzweg, Blatt 2, Farbholzschnitt, Rechte bei ©VG Bild Kunst, Bonn

Autor:

Kirchenzeitungsredaktion EKM Süd

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