»Heil gibt es nur bei Gott«

Inklusion und was die Kirche dazu sagt

Unter www.ekmd.de/service/inklusion definiert die EKM Inklusion als Wertschätzung und Anerkennung von Unterschiedlichkeit: »Jeder Mensch ist ein einzigartiges Bild Gottes. Deshalb gehört die gleichberechtigte Teilhabe an der Vielfalt des Lebens in den Diensten,
Einrichtungen und Gemeinden dazu.« Einen Aktionsplan zur Inklusion gibt es für die EKM oder die Kirche Anhalts nicht, aber Ansprechpartner haben sich in der »Initiative Inklusion« vernetzt und wollen Mut machen, mehr Vielfalt und Teilhabechancen in Gemeinden, Bildungsangeboten und Diakonie zu ermöglichen.
Vor zwei Jahren veröffentlichte der Rat der EKD eine Orientierungshilfe und verweist auf das paulinische Motiv vom Leib Christi (vgl. 1. Korinther 12,26): »Paulus versteht die christliche Gemeinde als Ergänzungsgemeinschaft, in der Geben und Nehmen selbstverständliche Funktionen des einen Leibes Christi sind. Weil die Würde und der Wert des Lebens Gottes Geschenk sind, können Schwäche, Krankheit, Behinderung und Armut diese Würde nicht beeinträchtigen, Stärke, Gesundheit, Intelligenz und Reichtum fügen ihr nichts hinzu.«
Die gegenwärtige Sozialgestalt der Kirche sei aber weit davon entfernt, ein Inklusionsmotor zu sein. »In ihr dominieren soziale Milieus, die meist weder Arme noch Menschen mit Behinderungen umfassen und sich durch die Art der – auch religiösen – Kommunikation vielfach abgrenzen. Deshalb ist in erster Linie das Engagement der Kirche ›für‹ Menschen mit Behinderungen ihre gegenwärtige Stärke – und ihre Schwäche, weil das Denken in zwei Räumen damit nicht überwunden wird.« Bei allem Engagement könne das Thema auch kein neues Heilsversprechen geben. »Heil gibt es nur bei Gott und Leben bleibt grundsätzlich bruchstückhaft. Inklusion kann die Theorie und die Praxis des Zusammenlebens von Menschen verändern, sie kann Gesellschaft und Kirche gerechter und vielfältiger machen. Die schmerzhaften Brüche und Risse jedoch, die alles menschliche Leben kennzeichnen, kann sie nicht endgültig heilen.« (G+H)

Autor:

Kirchenzeitungsredaktion EKM Süd

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