die Predigt des Fuchses
Geburtstagsgabe (32)

Das Beuteltier vom entlegenem Erdteil legt seinem König die Briefe zu Füßen. Der nimmt sie und wiegt in der Rechten bedächtig alles Geschriebene lang und mit Ernst. „Einer fehlt noch,“ so hört man ihn grollen. „Einer kam nicht, um Luther zu preisen. Einer missachtete Nobel den Löwen, seine Befehle und deutliche Weisung? Reinecke ist es - der trotzige Schelm.

Kaum hat der König die Worte geendet, tritt in den Kreis der rötliche Fuchs schon. „Nimmer, Herr König, wollt ich Euch trotzen, da Ihr so herrlich zum Lobpreis gerufen. Luther ist mein persönlicher Freund! Selber ein Fuchs ist er unter den Menschen. Gern trage ich vor, am Beschluss dieses Tages, selber den Brief, den ich schrieb, wenn ihr’s fordert.“ Vorher jedoch soll den Pfau ich entschuldigen. Er ist verhindert und noch mehr - er musste reisen hinaus in gefährliche Fernen. Zu seinen Eltern ist er geflogen, die riefen ihn, etwas mit ihnen zu klären. Seht, diese Federn soll ich Euch zeigen - beweisend den Gruß, den er auftrug zu bringen Euch und den anderen Tieren zu Hofe. 

Hochwürdiger König, Ihr wisst, dass die Menschen, mit Flinte und Fallen uns Tieren nachstellen. Auch ihr meine Freunde, mit Läufen und Flügeln, Flossen und Hufen, hört meine Rede. Reinecke sei nicht gekommen, so wähnt man? Ach - ich weine, tief trifft mich die Kränkung mitten ins ehrlich erschütterte Herze. Wer nicht erschien, das ist ja die Schlange! Herr König Nobel, die klage ich an. Sie, diese böse, hat ja verschuldet, dass die Menschen uns Tiere verfolgen, fürchten, bekriegen, schlachten und essen. Damals noch lebten wir alle in Frieden. Dort in den blumigen Gründen des Gartens war ja kein Streit, nicht Hader und Zwietracht. Erst als die Schlange den Apfel zu kosten Eva, dem Weib, durch listige Ränke an´s Herz legt, welches im nackigen Busen ihr pochte - und erst als diese, die Törichte, folgte jenem durch Gott missbilligtem Vorschlag, stürzte die Welt hinab in das Chaos. Bis heute noch gilt dies als Ursach des Übels. Seht Ihr die Schlange? Ich sehe sie nicht. Ihr schlechtes Gewissen hindert ein Kommen.

Herrn König, als Erstem möcht ich Euch danken, die Ihr zum Throne uns alle bestelltet. Luthers Werke hab ich gelesen, besonders die Schrift über Wollen und Wünschen. Wehe, wie ward mir, als ich verstand - da ist keine Rettung, das Handeln bleibt immer vom Fatum geleitet, es hilft nichts, so bleibt es. Ach, wenn ein Füchslein ein Häslein verzehrte, und wenn ein Löwe sein Zebra erwählte (nur angenommen!) kann man dagegen seit ewigen Zeiten nichts unternehmen - es ist eben so. Solches schrieb Luther, wir preisen die Klugheit dieses gebildeten ehrbaren Mannes.

Nun, als Pipien, die Maus, unsre Schwester, laut von der Weltherrschaft faselt und vorgibt, sie könnte Menschen fangen in Fallen, musste ich lachen - zugleich doch auch weinen. Seht, die Maus, ich will sie trösten! Komm sie doch einmal heim in den Bau mir, würde ich singen mit ihr schöne Lieder, dass die Furcht sie baldigst verließe, und sie sich fühlte, so wie im Himmel. Luther schreibt, dass man Trost spenden solle. Und ich folgte dem Vorschlag alsbald, würde Pipien die Hand mir nur reichen.

Weiter gebe ich zu bedenken: Luther ist tot, das will ich wohl meinen. Ausgestorben ist er wie mancher - Riesennashörner nenn ich als Beispiel. Keiner sah sie, keiner bemerkt sie, doch auch niemandem fehlen die Brüder. Luther aber, der fehlt uns schon lange. Einer muss ihn bei allen vertreten. War er der Fuchs wohl unter den Menschen? Könnte ich doch als Fuchs ihn ersetzen! Hier bei Euch, den wackeren Tieren und auch da draußen im Kreise der Menschen, die ja nur Tiere genauso wie wir sind.

Jetzt zum Brief des albernen Pferdes. Niemals hat Luther Pferde geteilt. Wer das behauptet - ist schamloser Lügner. Luther teilte die Kirche, so war es. Eine Hälfte nahm er sich selber, eine ließ er dem päpstlichen Kaiser. Und wir sehen Barmherzigkeit üben ihn, den Mann, den wir ehren. Teilen muss man, so ist es rechtens. Fing ich ein Hühnchen, teilte ich immer. Immer gebe ich Nobel, dem Löwen, die größere Hälfte, ist er doch König und größer als Füchse!

Weiter zum Raben, dem weisesten Vogel unter den luftbewohnenden Tieren. Er sah den Jesus, wie der begegnet draußen dem Teufel in flimmernder Wüste. Belauscht den Text der Versuchung von oben, bannt ihn für alle brav auf´s Papier. Alles das Böse kommt nur von innen, kommt von uns selber, das ist die Wahrheit. Luther aber, der treffliche Freund, hat das bewusst nicht so deutlich geschrieben. Wollte keinen der Lebenden schrecken. Milde hat er das wegübersetzt, was in Wirklichkeit damals geschehen. Übrig geblieben ist für die Frommen, dass wohl der Gottessohn standhielt dem Teufel. Ja, - so war es einzig und richtig. Unordnung käme sonst schnell in die Welt. Böses ist zwar, gar keine Frage, aber es muss auch deutlich gesagt sein, dass die Guten zu kämpfen versuchen, - auch wenn der Sieg meist nicht ihnen gehört. Niemanden wollte Luther verstören. Deshalb vergesst schnell die Rede des Raben. Unziemlich ist es, die Opfer zu ängstigen. Fröhlich leben sie - bis ihre Zeit kommt.

Bunt aus Südamerikas Urwald kam zu uns geflogen ein Vogel, der Papagei. Was der berichtet, ist wirklich geschehen. Er kennt Übeltäter und alle ihre heimlich verschworenen Ränke von ferne. Belauscht die Geheimnisse schlimmer Verschwörung. Beichtet dem Inquisitor die Sünden, welche die Feinde der Kirche aushecken. So ist es richtig, so ist es löblich. So einen Vogel beherbergte Luther. Dies beweist uns, wie klug dieser Mann war. Lerne von Deinen Freunden - und Feinden! Das ist die Lehre, die wir draus ziehen. Luther, der Fuchs unter Menschen, ich sag es!

Auch mit den Sauriern kennt er sich aus, wenn zwar nur in Gestalt dreier Hühner. Luther pflegt sie, verzehrt ihre Früchte, stärkt seinen Leib und den Geist mit dem Eiweiß. Und er bemerkt, was der Kirche ermangelt. Nicht nur der Kopf muss erhalten werden, nein - auch der Leib und der Fuß brauchen Pflege. Ist der Kopf von den tragenden Gliedern zu weit entfernt, bricht der Koloss zusammen. Solches lehrte der Held uns, dem heute Lobbrief wir schreiben und Ehren erweisen.

Nun zu dem Stinktier, beklagenswert ist es. Gerne tauschte es ein seine Drüse gegen Geweih, ein Horn oder Federn. Gott jedoch hat mit untrüglicher Weisheit, ihm den Gestank als Waffe verliehen. Oft, was Euch stinkt, errettet das Leben. Nehmt mir das Stinktier auf in die Kirchen - nimmer droht Euch der Feinde Gefahr. Jedermann fürchtet den wehrhaften Racker, Luthers Verteidiger ist er geworden.

Axolotl, der fröhliche Fischlurch, hat dem Meister ein Preislied gesungen. Ja, ich stimme dem Kleinen gern zu. Wunder um Wunder ruht in der Schöpfung. Und die Schöpfung beruht in den Wundern. Verwandelt werden wir all miteinander. Sehet, der Fuchs frisst gerne ein Mäuslein. So wird das Mäuslein verwandelt zum Fuchse. Mäuslein fraß vorher Körner und Grieben. Diese sind nun zum Mäuslein geworden. Prächtig schuf der Kunstmaler Dürer einst ein Porträt von mir, wie ich jagte. So verwandelte ich mich zum Höheren. Glaubt es, Ihr Freunde der Metamorphosen. Alles hat seinen Sinn lehrt uns Luther. Glauben nur muss man. Und vielfach vertrauen …

Tigers Brief hat mir auch sehr gefallen. Legt er doch dar, dass das Werk Martin Luthers weit noch hinter der Heimat Begrenzung, dort wo der Heide Götzen anbetet, immer doch wirkt und Erfolge hervorruft. Ja, - in Gefangenschaft hörte der Tiger oft von der Gnade, der Schokogenade. Und erbaut besiegt er sein Schicksal, hinter Stäbe aus Eisen gebannt, lässt er niemals den Mut gänzlich sinken.

Auch die Kuh weiß viel zu erzählen. Und wie erfreulich ist doch, dass Luther ebenfalls eine Frau sich erwählte. War es auch nicht, die er wirklich begehrte, ist´s eine andere halt - das ist das Gleiche. Lernen kann man daraus, dass man meide, zu großen Anspruch. Bleibet bescheiden. Trinket die Milch, nicht gut tut der Taumel, welcher von starken Getränken uns angreift. Nicht selten ist dadurch nur Schaden entstanden. Lernet von Luther und … von Katharina.

Oft sprach lange und klug mit dem Schwein ich. Wenn es auch tadelt den Mann Martin Luther, steckt in dem Tadel doch auch guter Wille. Ja, - anerkennen möchte ich alles, was uns das Schwein so tapfer zum Besten gab. Wahrlich erbaulich ist es wohl nicht, wenn uns die Menschen immer beobachten. In unser Innerstes aufmerksam schauen. Unseren Leib auseinander nehmen, in Darm und Hirn mit Sonden einfahren, in Hälften uns teilen, das Fell über’s Ohren zerr’n. Tierischer als das Tier ist der Mensch noch. Nun die Heiligen Schriften vermelden, dass die Schweine Unreine seien. Dies geschah zur Rettung des Schweines, weniger für die Rettung des Menschen. Frühe galt schon als heilig das Schwein. Mehr noch die Ferkel säugende Sau. Wieviele hängen der Mutter am Zitzen, fruchtbar im Jahr der Wurf zu mehreren Malen. Staunen und Neid auch vergleichen die Menschen sich mit den Schweinen. Deshalb galt die Sau bald als unrein. Unrein meinte niemals unsauber. Unrein ist ja ein „anderes Heilig.” Luther nun, wie auch all seine Freunde, waren dabei, dies zu entdecken. Hätten sie länger gelebt und erkannt, was auf dem Grund ihrer Seele sich regte, hätten sie alle nicht mehr so schändlich von den Schweinen gesagt und geschrieben. Nun - ich will es nicht weiter vertiefen. Luther gehört meine Achtung genauso, wie diesem Schwein, das den Meister getadelt.

Und nun der Geier. Er lobt Martin Luther für die Entaasung der Theologie. Ja, da hätte ich auch beisein mögen, als all die Knochen zum Miste geflogen. Sicher hätt’ ich mir da was geschnappt. Den Finger Sebastians, die Zehe der Barbara, Knöchel von Petrus und beide Ohrläppchen. Lieblich mundet der heilige Schmaus. Was schlecht ist, muss weg. Wir Füchse bewahren den Wald vor der Seuche. Luther beendete sie in den Büchern.

Nun Bruder Floh, von dem wir ja alle Stiche davontragen unter den Fellen. Er lobte Luthern wegen des Blutes ambrosianisch anmutendem Dufte. Hochgeschmack war das - olympischem Nektar gut zu vergleichen. Angst hatte Luther? Ein gutes Zeichen. Wer keine Angst hat, der ist ja Christus - oder der böse Geist höchstpersönlich. Angst zeichnet aus und ist auch von Nöten. Wer keine Angst hat - ist nur die Schlange. Nicht erschienen ist die Verfluchte …

Der Affe merkt uns an, dass Luther stets zu Höherem ausgriff und das Unmögliche ins Auge fassten wollte. Wie schön und lieblich ist doch die Theologie, selbst Affen können das erkennen. Und Luther hätte doch, wenn Gott ihn später abberufen hätte, auch eine Bibel für uns Tiere aufgeschrieben. Ach ja, - Ihr Lieben, - nun könnten unsre Briefe hier sein Werk vollenden. Ihr selbst seid die Autoren und seid’s wert, dass Ihr ins Buch des Lebens eingetragen werdet. Ich, Euer Fuchs, ersuche ernst den Löwen, die Zettel alle in das Buch der Bücher einzubinden. Und aufzuheben für den jüngsten Tag. Man wird im Chor der Richterengel dann befinden, ich wag und sage heute Euch, es wird uns helfen gegen alle Sünden - so dass wir uns dort droben wiedersehen können - und keiner in der finstren Hölle landen muss.

Der Kranich war des Affen Sekretär? Das hat er gut gemacht. Von Martin Luther lernt er dienen. Und nimmt sich Luthers Predigt über Kraniche zu Herzen. Wie schön, wie gut, wie wahr. Zwar schmäht er ihn - das ist der Stolz des Seelenvogels. Und ich verstehe beide gut. Käm’ dieser stolze Vogel doch einmal zu mir nach Hause auf Besuch, dann wollten wir schon alles zur Zufriedenheit gemeinsam klären. Wer eigentlich fliegt denn die Kranichseelen in das Land, das hinter allen Regenbogen liegt? Nun - Füchse tragen sie vielleicht auf ihrem roten Pelz dorthin? Ich biete meine Dienste an. Die Kranichvögel fliegen oft im Keil, und alle Füchse ehren Martin Luther sehr, den wack’ren Klotz im Treibsand unsrer Postmoderne …

Der Hirsch ist auch mein Freund. Er lobt Herrn Luthers Hass auf alle Jagd. Aus einem Munde sprechen wir im Blick auf diese Sache. Ich hasse ja die Jagd auch sehr, dieweil sie mir und meinem Pelz gar keinen Vorteil bringt. Einmal, vor langen Jahren, ward ein Hirsch erschossen. Die Jäger hatten das Geweih, die Decke und das Fleisch gleich mitgenommen. Jedoch die Innereien meines armen Freundes verstreut im finstren Wald vergessen. O, welche Meucheltat! Was hat mich Fuchs der tote Hirsch gejammert. Wie alles so unschön und umeinander lag. Schnell habe ich und auch die Meinigen die Ordnung wieder hergestellt. Wir tilgten den Kadaver aus, teils gleich in unsre Hungermägen, teils noch vergraben für ein Abendmahl zu spät’rer Zeit. So danke ich dem Hirsch nachträglich noch, indem ich unsern guten Freund, den Menschen Luther für die Jagdverachtung lobe.

Ich seh’s, der Hund weiß schon, was nunmehr kommt. Ich bin der Fuchs, das wilde Tier. Er ließ es zu, dass Menschen ihn missbrauchten gegen uns seit alter Zeit. Was er von Luther lernen wollte, das weiß ich nicht. Ich preise Luther vieler Dinge wegen. Der Reformator hatte einen Hund. Wie nannt’ er ihn? Er nannt’ ihn „Tölpel.” Das ist uns verbucht, ist wahr und bleibt in Ewigkeit. Und ist ein Grund, den man erzählen kann, wenn Hunde aufbegehren wollen gegen uns, die klugen Füchse. Die Hunde meinen, Luther ständ’ auf ihrer Seite? Nun denn, gewiss wie einer der mich „Tölpel” nennt, mein Freund sein kann. Ihr Hunde merkt: Das ist Satire … Den Luther mag ich, weil den Hund er schmäht!

Zum Wolf will ich nicht viele Worte machen. Die Sache mit dem roten Käppchen ist bekannt. Die sieben jungen Zicklein ebenfalls. Die Großmutter und alle die Geschichten? Ob diese wahr sind, weiß ich nicht. Mit Isegrim verbinden mich und auch mein Weib gewisse üble Händel und Verdächtigungen. Wir gehen uns meist aus dem Weg. Ein jeder sehe zu, was er gewinnen kann. Doch hat er Recht, wo er den Luther kritisiert, dass er nicht immer mutig war. Die Unterwerfung? Niemals unterwirft der Fuchs sich irgendjemandem. Allein dem Löwen Nobel - unserm guten Könige - dem will ich stets willfahrten. Dass Luther auch zum Wolf hat werden können - es beweist, wie er ein Fuchs doch war. Und auch im Umkehrschluss - ich selbst als Fuchs ein Großer unter Euch - erkennt es bald.

Dem Sperling sage ich ausdrücklich Dank. Als kleiner Engel hat er mich laut lachen lassen. Der Winzling macht dem Großen auf den Kopf und den Talar. Ja, - wir sind Bettler, das ist wahr. Es macht die Größe aller Großen aus, dass sie die Kleinen machen lassen. Ein neuer Grund den Luther gern zu haben. Beschwert Euch über die Marotten, die er hatte, bloß nicht im Übermaße und nicht zu sehr. Du - kleiner Sperling, freu dich des Flatterlebens und singe laut, wenn du es kannst, noch mehr.

Dem Pfau schlüg´ ich ein Rad, wenn ich es könnte. Weil das nicht sein kann, geb ich einen Rat. Jawohl, - die Anschauung der schönen Dinge ändert viel. Und ich bin sicher, hätt´ er mich gesehen, der Luther, draußen auf der Wiese stehen, dann wäre Ähnliches mit ihm geschehen. Nur möchte ich das nicht beschwören. Den Pfau will ich doch einmal bitten, ganz nah zu mir zu treten. Ja - noch näher, denn meine Augen sind schon schwach geworden. Und aus der Nähe kann ich seinen Federputz, den prächtigen erst richtig recht würdigen.

An dieser Stelle machte der Fuchs eine Pause, holte tief Luft, ließ seine Blicke in der Runde schweifen und fuhr dann fort, indem er zum Abschluss seiner Predigt anhob und nunmehr alles, was er bisher gesungen hatte, klug zusammen fasste.

Nachdem ich nun wohl sehen kann, dass Ihr es billiget, will ich den Brief zu Ende lesen, den gestern ich begonnen hatte, als Predigt für Euch, liebe Freunde alle. Nun - zugegeben, er ward länger, als vorher ich beabsichtigte. Doch wollte ich ja jeden ehren, der hier die Weisheit uns zum Besten gab. Gewiss, erschienen sind nicht alle Tiere, wie betrüblich! Trotzt man denn straflos Nobels unsers Königs Weisung? Gleich biete ich mich an, die Säumigen herbei zuführen. Es reicht mir ein Befehl - schon seht Ihr mich zu rüsten eilig meine Reise. All jene, die ganz ohne sich hier auszuweisen mit Entschuldigung und die noch fehlen. Ich packe sie und schlepp sie her in unsre Runde. Dann sollen sie doch sagen, was sie meinen, von Martin Luther, und - ob sie ihn kennen oder ehren. Nun, Freunde - wie ich sehe nickt der König. Auch seine Fürsten stimmen ihm wohl zu? Gleich springe ich davon. Ihr möget hier getrost der Rückkehr harren von dem treuen Fuchs, der wiederkommen wird in Bälde mit den Säumigen. Kehr ich zurück, dann werde noch mehr Lob zuteil aus meinem Munde Euch, den Wartenden allhier. So lebet wohl, Ihr Trefflichen, bald melde ich mich wieder hier in dieser netten Runde froher Freunde. Die Trödelnden führ’ alle ich zu Euch. Wer könnte mich begleiten und mir helfen? Gefährlich ist die Reise ja alleine. Mag wohl das fromme Häslein Lampe mit mir wandern? Zusammen könnten wir noch mehr erreichen. Was sehe ich? Das Köpfchen schüttelt wild der Angesprochene? Traust Du mir nicht? Oh - das beleidigt. Nun - dann ziehe ich alleine hin. Wisst aber alle, wenn mir stieß ein Unglück zu dort draußen in der Fremde, ist´s Eure Schuld, nicht nur die meinige.

Im Casus dieses schlimmen Falles - dann feiert ohne mich, den schlauen Fuchs. Geburtstag hat der große Jubilar. Gedenket aber meiner armen Seele und brennet eine Kerze ab. Ich winke nun zum Abschied. Lebet wohl, Gefährten ….

Reinhard
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Autor:

Matthias Schollmeyer

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