Johannes 5,1-15
AM TEICH BETHESDA

The Pool of Bethesda - Robert Batemann (* 1842 in Knypersley; † 4. August 1922 - gemeinfreies Bild aus der WIKIPEDIA)
  • The Pool of Bethesda - Robert Batemann (* 1842 in Knypersley; † 4. August 1922 - gemeinfreies Bild aus der WIKIPEDIA)
  • hochgeladen von Matthias Schollmeyer

Danach war auch das Wochenfest der Juden
und Jesus zog hinauf zur heilgen Stadt.
Es ist dort nah des Schaftors bunten Buden

ein Teich - Bethesda er als Namen hat.
Fünf Hallen rings, darinnen Kranke lagen,
blind, lahm, verdorrt - bei tausend Leiden satt.

Die warteten … Man hatte hören sagen,
wenn sich das Wasser regt', ein Engel führ'
herab von Zeit zu Zeit an guten Tagen,

um Wellen anzuregen bei der Tür
und leicht zu kräuseln Ringe auf dem Teiche.
Wer nun zuerst, nachdem die Flut sich rühr',

dort ging hinein, der würde heil sogleiche,
mit welcher Qual er auch behaftet wär.
Und lag ein Mensch daselbst - fast schon als Leiche -

kreuzlahm herum bei achtunddreißig Jähr.
Und Jesus, als er sah den Kranken liegen,
frug ihn: „Willst heilen lassen dich im Meer?”

Der Kranke sprach: „Das kann ich nimmer kriegen -
weil immer schon ein andrer eingestiegen.

Ich habe keinen Menschen, mich zu tragen,
wenn kraft des Engels dort die Quelle wallt,
und wenn ihr Born sich regt, wen sollt' ich fragen -

wer führte hin mich traurige Gestalt?
Und schlepp ich selbst mich mühsam nach der Stelle,
wehrt mir ein anderer den Weg sobald!'”

Da rief ihm Jesus zu - ganz auf die Schnelle:
„Steh auf und lauf und nimm dein Bettending!" 
Da war's, dass - wie ob getaucht in Gottes Quelle -

die Qual verschwand. Er nahm das Bett und ging.
Am Sabbat ließ dies Wunder ihm geschehen
der alte Bronn Bethesdas - Ring um Ring. 

Die Juden aber wollten’s anders sehen:
„Es ziemt dir nicht, dein Bett zu tragen heut!”
Er antwortet: „Ein Fremder hieß mich gehen.”

Sie ihm: „Wer ist’s, der solches dir gebeut?”
Der einst gelähmt war kannt' noch nicht den Namen
und sprach: „Es war Bethesdas Engel, Leut!”

Erst als ihm Weisheit und Erkenntnis kamen,
hat er von Gottes Sohn erfahren.
Amen. 

Autor:

Matthias Schollmeyer

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