Habemus Papam
LEO XIV

- Foto: epd-bild/Vatikan Media/Ag.Siciliani
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Habemus Papam! Viva Leo! Fröhliche Begrüßung Seiner Heiligkeit Papst Leo XIV. Mit einem strahlenden „Laudetur Iesus Christus“ winken wir voll Freude, Dankbarkeit und festlicher Hoffnung Papst Leo dem Vierzehnten zu, dem neuen Bischof der Stadt Rom - einem Manne, welcher zugleich Sohn der Vereinigten Staaten Nordamerikas ist und nun auch Nachfolger des heiligen Petrus auf dem Stuhl, der nicht wankt.
Was für ein Zeichen in einer zerrissenen Zeit! Aus Chicago stammt er und stellt das Gegengewicht zu einem anderen Großen dieser Stadt dar - nämlich Al Capone (1899–1947). Aus der Schule des Augustinus herkommend, geprägt von lateinameranischer Weite, akademischer Klarheit und missionarischer Tiefe wird er nun gesalbt mit der Bürde und Würde des alten Petrusamtes. Ein Papst mit US-Amerikanischem Pass und universaler Sendung!
Und welch kluger, ja fast augenzwinkernder Rückgriff auf die Geschichte steckt in seinem Namen: Leo – nicht einfach ein Name, sondern ein Programm. Leo der Große war einer der Väter des christlichen Abendlands. Wir erinnern uns an ihn, den „Magnus“ unter den Leos, der im 5. Jahrhundert nicht nur die Lehre von den zwei Naturen Christi gegen Irrtum und Verwirrung verteidigte, sondern sogar dem hungrigen Hunnenkönig Attila Einhalt gebot – mit nichts als dem Wort und dem Kreuz. Er war der erste Papst, der wirklich als solcher auftrat: als Fels, der die Einheit hoch hält, wenn alles zu zerbrechen droht. Und dann Leo XIII. – der Prophet der Gerechtigkeit, Vater der modernen katholischen Soziallehre, der mit seiner Enzyklika Rerum novarum nicht nur Arbeiter, sondern auch Arbeitgeber und Staaten in die Pflicht nahm. Er verband päpstliche Autorität mit sozialer Vision, Kirchenamt mit Menschlichkeit, und rief die Weltkirche zu einem Weg zwischen Kapitalismus und Sozialismus auf – einen dritten Weg, der heute wieder dringender denn je zu sein scheint..
Der Papst – ist der Fels, auf den Christus seine Kirche hat bauen wollen. Nun ja - das ist eine schöne Erzählung. Sagen wir sie heute einmal weiter - denn es ist eine Wahrheit oder sollte eine solche werden. Leo XIV. steht nicht allein, sondern in einer Linie heiliger Verantwortung: Er ist nicht Vorsitzender einer überschaubaren NGO oder irgendeines Verbands, sondern als Bischof von Rom ist er das Haupt des weltweiten apostolischen Kollegiums, Garant der Einheit in der Vielfalt, und das – wie wir fromm und freimütig sagen dürfen – ewige Band, das die Kirche zusammenhält. Und zugleich auch ihre wichtigste Fessel bedeutet.
In Zeiten, in denen Meinungen sich aufblasen wie Luftballons und Wahrheiten zu Gefühlen verdampfen, tut es gut, einen Papst zu haben, der „ja“ sagt zu Wahrheit, Einheit und Sendung. Sicher hat er auch einen freundlichen Gruß an uns getrennte Geschwister diesseits der Alpen übrig. Wir zumindest senden ihm herzliches Willkommen hinüber in das Land, wo die Zitronen blühen. Die deutlichen Winke Roms herüber zur protestantischen Verwandtschaft nehmen wir gerne wahr. Möge der neue Leo die gesamte Christenheit mahnen, wovon die Schrift bereits sinngemäß schrieb: „Wahrheit und Gnade sind durch Christus gekommen” (Johannes 1,17). Nicht durch die Rechthaberei kommt sie, egal ob die von Politikern oder einem berechtigt frustrierten Wittenberger Mönch stammt. Der Weg zurück in die Einheit steht uns allen immerhin immer noch offen. Rom wartet. Und Rom vergisst genauso wenig wie Wittenberg.
Papst Leo XIV., den heißen wir willkommen! Möge sein Pontifikat wie ein neues Konzil der Herzens sein. Stark wie Leo der Große, gerecht wie Leo XIII., offen für den Dialog – aber vor allem fest in der Wahrheit. Die Kirche atmet auf. Der Rauch vom Konklave ist nun zwar verweht – der Heilige Geist hat seine Schuldigkeit getan und - möge er nun lange ausruhen auf der Goldenen Stadt, ihren Bewohnern und dem Erdkreis, der sich um sie ringt. Und möge der Löwe sich als solcher beweisen. Viva Leo! Viva il Papa!
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