Entgiftung vom Judenhass

Erfurt (epd) – Ein Kunstprojekt der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) soll sich mit der geplanten Entjudung der Kirche vor 80 Jahren auseinandersetzen. Unter der Überschrift »Mit Judenhass vergiftet – Versuch einer Entgiftung im Protestantismus« wird der Wettbewerb vom Beirat für christlich-jüdischen Dialog der EKM ausgeschrieben. Anlass für das Projekt ist die Gründung des Eisenacher »Entjudungsinstituts«, die sich im Mai 2019 zum 80. Mal jährt.
Für das Kunstprojekt sind 8 000 Euro eingeplant, es soll bis September 2019 realisiert sein. Zusätzlich werden fünf Entwürfe mit jeweils 200 Euro gewürdigt.
Die Initiatoren gehen davon aus, dass Nachwirkungen des »Instituts zur Erforschung und Beseitigung des jüdischen Einflusses auf das deutsche kirchliche Leben« bis heute spürbar sind. »Der Direktor Walter Grundmann hat auch noch nach 1945 Generationen von Theologinnen und Theologen sowie Katechetinnen unterrichtet. Deren Bildungsarbeit prägt die Gemeinden unserer Landeskirche durch die unflektierte Weitergabe antijudaistischer Theologie«, sagte Teja Begrich, Beauftragter für den christlich-jüdischen Dialog der EKM. Das Kunstprojekt solle die daraus resultierenden Probleme aufzeigen.
Die Kunstaktion ist Teil eines größeren Projekts der EKM zur Aufarbeitung der Geschichte des »Entjudungsinstituts«. Im Mai 2019 soll eine Gedenkinstallation nahe des ehemaligen Sitzes des Instituts errichtet werden. Zudem ist im Lutherhaus Eisenach eine Sonderausstellung »Erforschung und Beseitigung. Das kirchliche ›Entjudungsinstitut‹ 1939–1945« geplant.
Die Ausschreibung für das Kunstprojekt richtet sich an Künstler mit abgeschlossenem Hochschulstudium oder langjähriger Praxis als Freischaffende sowie an Studierende einer Kunsthochschule oder vergleichbaren Institution in höheren Semestern. Konfessionelle Zugehörigkeiten sind nicht ausschlaggebend, wie die Initiatoren des Projektes betonen.

 www.ekmd.de/kunstprojekt

Autor:

Online-Redaktion

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