Oldisleben 1991
Die dem Herrn vertrauen, kriegen neue Kraft (Jes 40,31)
Die Jahre ähneln sich. 06.01.: Oberuferer Dreikönigsspiel (Erfurt). Die Gemeinde Oldisleben war dankbar für alles, was ich angeboten habe. Später, in Schöndorf, gab es gerade daran Kritik. Wie man einer aufgeklärten Gemeinde so etwas (anthroposophisches) anbieten könne, wo der Teufel leibhaftig auf der Bühne herum springt? Mich hat das beeindruckt. Und mit Anthroposophie hat das Spiel ja nur wenig zu tun. Der Rudolf Steiner hat ein gut katholisches Spiel aus dem Dreiländer-Eck (Osterreich, Tschechien und Deutschland) ausge-graben und auf die Gemeinde-Bühne gebracht. Nicht mehr und nicht weniger.
Februar: Bibelwoche im Austausch mit Bad Frankenhausen und Bendeleben. Vor Ostern: die Passions-Andach-
ten. Im November: die Friedendekade. Dazwischen alle Feste des Kirchenjahres. 1. Feiertag mit Posaunen. 2.
Feiertag mit Kirchenchor. Wir haben in meiner Amtszeit nur ganz selten etwas ausfallen lassen! Zuerst kam im Kirchenjahr die Kirchweih am 1. Sonntag im Dezember, was die staatlichen Stellen gar nicht gern sahen (Rat des Kreises, Abteilung Inneres, Kurt S., der alte Stasi-Sack. Die Jubel-Konfirmationen mochte er noch viel weniger, weil da immer auch "Bürger der BRD", für sie "Republik-Flüchtlinge", eingeladen wurden und anreisten. Aber schön war es dennoch, wenn sie uns auch immer Knüppel zwischen die Beine warfen.
17.01., 3 Uhr: Beginn des Golfkrieges. Uns fuhr der Schrecken in die Glieder!
13.-15.02.: in Klingenberg/Dekanat Heilbronn (Partnergemeinde von Seehausen (Pfr.n Roller, später in Ulm).
Ich predige über den Satz: "Wenn übers Grab der Wind erst weht, dann ist's zu spät!" (Kann man machen.)
Auf der Heimfahrt bricht der Winter aus. Wir brauchen von Würzburg aus 8,5 Stunden bis nach Hause! Auf der anderen Seite stand der Verkehr. Der helle Wahnsinn! Aber wir kommen an. Der Ford zieht durch alle Verwe-hungen. Beate hat seitdem volles Vertrauen in meine Fahrkünste. Wer weiß, wie viele Engel im Einsatz waren!?
23.03.91: Probepredigt in Oberweimar, vier Bewerber, von denen Gerhard Richter, Kerspleben, gewählt wurde. Aber er hat nicht lange dort ausgehalten, obwohl er ein guter Mann war. Oma Hertha war enttäuscht, weil wir ihr nichts gesagt hatten (Ich hatte einmal die Kosten für unsere Fahrten nach Bad Berka/Weimar hoch gerech-net und war auf 10.000 MDN gekommen. Ganz schön viel Geld!)
15.-18.03.: Landessynode wie auch im Herbst. Osternacht mit Taufen in der Altstädter Kirche von Bad Fran-kenhausen. Der 2. Ostertag ist wieder staatlicher Feiertag!
Nach Ostern mehrere Wein-Proben (Posaunen, Amtsbrüder). Ein früherer Offizier der NVA vertritt Weine der
Fa. Buchner/Passau. Nach dem 6. Gläschen des Abend hat er nicht mehr viel zu sagen. Unsere Frau Schlücke
sorgte für die Grundlage. Wir sind einige Jahre treue Kunden und bestellen noch von Weimar aus. Später wurden uns die Weine zu teuer.
Helfer bei der Kirchreinigung vom 27.03.: Fohmann, Helmis, Witter, Kille, Martchen Wolf und Tochter , Otto
Wolf, Grünerts, Harald Jabin, Wehling, Graß, Steigers.
08.-10.04.: Treffen der Superintendentur mit dem Dekanat Heilbronn in Eisenach auf dem Hainstein. Sehr gute Tagung! 11.05.: 75. Geburtstag Martchen Haase (Helferin). Natürlich Ständchen. Pfingstmontag: GD im Grünen (Pfarrgarten) mit Posaunen. 23.05.:Lesung Elisabeth Richter, Berlin (Luise Rinser).
1991: zweimal eine Gruppe aus der Partnergemeinde Ilsfeld in O. (einmal Bläser, einmal GKR).
05.-09.06.: mit Gruppe aus Bad Frankenhausen zum Kirchentag im Ruhrgebiet (Bochum, Herne). Aus O. mit
uns acht Leute. Frau Fohmann hält zu Hause die Front wie auch immer auch im Urlaub.
Am 12.06. haben wir Besuch von einer Gemeindegruppe aus Kassel (zwei Busse mit Pfr. Wittukind und der
Schriftstellerin Christine Brückner! Ich habe viel mit Seehausen zu tun. Fortsetzung der ABM. Besuch von Baupfleger Rüttinger aus Gotha, dem Denkmalsamt (Spengler) und dem Statiker Dr. Gebhardt aus Bad Berka.
In Seehausen haben wir 27.09. den Turmknauf abgenommen und vor Weihnachten, neu vergoldet, wieder auf-gesetzt (07.12., 14h, Fa. Bennert, Hopfgarten). Irgendwann war auch ein Mann vom Verfassungsschutz bei mir,
Werner Volkhausen, Köln), um sich über Pfr. Martin Göttsching zu informieren, dann MdB. Mehrere Gespräche hatte ich mit Yamagishi, einer japanischen Sekte, die über die Schweiz in O. Fuß fassen und das Kammergut O. (in der DDR Volksgut) kaufen wollte. Aber wir konnten sie unter Mithilfe der Landesregierung Thüringen abschmettern. Am 22./23.06, waren wir zu einem Bläsertreffen im Schwalm-Eder-Kreis (Baßfelder Hof,
Völkershain). Drei Wochen später zum LPT der Bayern in Nürnberg, wo es plötzlich bitterkalt wurde.
Am 12.12. habe ich in der Krypta unserer Kirche die GH von den alten Jabins gehalten. Verstorbene 1991 u.a.:
Karl Sauerbier, Erich Müller, Marie Weinreich, Fritz Haase, Martha Günscht, Martha Keilig, Ernst Haußingen,
Emma Lammbein, Margarethe Müller (die Mutter von Barbara Heimowski).
Persönliches:
am 08.04. war unser Lorenz 20 Jahre alt und lebte mit seiner Freundin Liane Roth als Dachdecker-Geselle in Minden/Wetfalen. Mit Lions in Heilbronn und Würzburg (12.-14.04.). Frühlings-Tour mit der Familie am 01. Mai: Memleben, Wendelstein, romanische Kirche Steinbach.
29.07.: Trauung Holger Zürch und Susanne Steiger in Weimars Stadtkirche (Pfr. Kranz). Das weitere Fest in Oldisleben. 13.-27.07.: Urlaub in Ebeltoft/Jütland. 21.08.: Treffen mit Dora und Martin Schultheiß in Schwei-furt. 03.10.1991: Gründung des Lions-Clubs Bad Frankenhausen Kyffhäuser mit Fest-Bankett auf dem Kyffhäuser. Im Oktober einige Tage privat in Sils Maria/ Schweiz. Nach Weihnachten mit Freunden zwei Nächte in Iphofen (28.-3012.). Wieder ein Jahr aus Gottes Hand. Danke.
Autor:Martin Steiger |
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