Verein aus christlicher Initiative gegründet
Lobbyarbeit für Mieter

Auf Initiative von Christen ist in Halle ein Mieterrat gegründet worden. Der Verein versteht sich nicht als Konkurrenz zum Mieterbund und bietet keine Rechtsberatung, sondern sieht sich eher als politischer Akteur und möchte Lobbyarbeit betreiben.
"Eigentlich herrscht in Halle ein Mietermarkt", sagt Vereinsvorstand Peter Scharz, der Mitglied der Marktkirchengemeinde ist. Der Wohnungsleerstand liege bei neun Prozent, bei einigen Vermietern bei bis zu 17 Prozent. Dennoch seien Mieten explodiert, sogar in Halle-Neustadt und bei unsanierten Wohnungen.
Der Mieterrat fordert die Stadtverwaltung auf, einen qualifizierten Mietspiegel in Auftrag zu geben, der zwischen Altstadt und Neustadt unterscheidet und die Mischung aus privaten und genossenschaftlichen Großvermietern darstellt. Außerdem müssten die Kosten der Unterkunft-Werte für Wohnungen von Hartz-IV-Empfängern und Geflüchteten einbezogen werden. "Ein qualifizierter Mietspiegel begrenzt eine Mietenexplosion, er schließt Wohnungsspekulantentum aus und gibt dem lokalen Wohnungsmarkt eine echte Chance", sagt Peter Scharz. Auf "planwirtschaftliche Spiele" wie den Mietendeckel in Berlin könne Halle verzichten. Der Verein hat im Dezember einen Termin bei Oberbürgermeister Bernd Wiegand (parteilos).
Die Gründungsidee geht auf Mieterhöhungen des Großvermieters Grand City Property zurück, schildert Initiator Johannes Menke, Rechtsanwalt und Stadtrat (Freie Wähler). Bei einer Veranstaltung zu Mieterhöhungen in Neustadt habe er eine gewisse Hilflosigkeit gespürt. "Man muss diesen Menschen eine Stimme geben." Die Gründung des Vereins unterstützt auch Landesbischof Friedrich Kramer. "Bezahlbare Mieten sind eine wichtige Frage der Gerechtigkeit und tragen zum gesellschaftlichen Frieden bei", schrieb er in einem Grußwort zur Gründungsversammlung.
Katja Schmidtke

Kontakt: J. Menke, Telefon: (03 45) 47 04 05 11

Autor:

Online-Redaktion

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