Kirchenburg Walldorf
Saison startet mit Brotbacktag

Die Saison an der Kirchenburg Walldorf startet mit einem Brotbacktag und Führungen. | Foto: Kirchenburgverein Walldorf Werra e.V.  / Christian Sielaff
  • Die Saison an der Kirchenburg Walldorf startet mit einem Brotbacktag und Führungen.
  • Foto: Kirchenburgverein Walldorf Werra e.V. / Christian Sielaff
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Mit Kirchenführungen und einem Brotbacktag startet die Besuchssaison der Kirchenburg
Walldorf am kommenden Samstag (26. März). Von 11 bis 16 Uhr sind Besucher dazu eingeladen.
Die Außenanlage der Kirchenburg ist bis zum Reformationstag täglich in der Zeit von 10 bis 18 Uhr frei zugänglich. Die Kirche ist zweiwöchentlich samstags von 10 bis 16 Uhr geöffnet. Führungen sind auf Anfrage auch außerhalb dieser Zeiten möglich. Die Kirchenburg wurde nach einem Großbrand im Jahr 2012 mit einem neuen Konzept neu aufgebaut und umgestaltet. Unter anderem gilt sie als Biotop-, Fahrrad-, Kinder- und Erlebniskirche; es gibt eine Kletterwand und einen Holzbackofen. Nächstes Jahr wird die Kirchenburg auf einer Briefmarke in der Reihe „Kirchen bewahren und beleben“ dargestellt.

„Die Kirchengemeinde wollte von Anfang an mehr als nur den Wiederaufbau – er sollte zugleich zu einem detailliert geplanten Gemeindeaufbau-Konzept werden. Unsere Leitlinie war Zukunftsfähigkeit“, sagt Wigbert Schorcht, Stellvertretender Vorsitzender des Gemeindekirchenrates und Vorstandsmitglied des Kirchenburgvereins Walldorf/Werra. Der Rückgangs der Volkskirche sei nicht nur der demografischen Entwicklung geschuldet, sondern stehe auch im Zusammenhang mit Veränderungen der Menschen und der Gesellschaft. Deshalb sei man bemüht, die christliche Botschaft und Lebensart in den Alltag möglichst vieler Menschen zu übersetzen. Durch niedrigschwellige Angebote könnten neue Möglichkeiten für Begegnungen geschaffen werden. „Wir wollen eine offene Kirchenburg, einen Ort der Begegnung für alle Menschen – egal, was sie glauben oder wo sie herkommen. Wir wollen sie mit offenen Armen empfangen, gemeinsame Erlebnisse schaffen und mit ihnen über Gott und die Welt ins Gespräch kommen“, erklärt Schorcht.

Die Arbeit mit Kindern und Familien wird unter dem Motto „Erlebniskirchenburg“ beziehungsweise „Kinderkirchenburg“ umgesetzt. Unter anderem finden neben Christenlehre und Konfi-Unterricht regelmäßig Kinder- und Jugendcamps statt, für den Kirchenkreis werden Kirchennächte organisiert. In Zusammenarbeit mit Alpenvereinen und der Freiwilligen Feuerwehr wurden an der Burgmauer Kletterwege mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden angelegt. Bootsfahrten auf der Werra gehören zum Programm. Es gibt Ausstellungen und musikalische Angebote, wofür eine flexible Kircheneinrichtung dienlich ist.

Für die „Biotopkirche“ wurde in Zusammenarbeit mit Naturschützern beim Wiederaufbau darauf geachtet, dass Tiere Platz finden. Unter anderem nistet ein Storchenpaar regelmäßig auf einem Burgturm und kann über eine Storchencam beobachtet werden. Im Kirchendach beziehungsweise im Winter in den Kellern leben Fledermäuse.

Die Kirchenburg ist zudem eine Rast-Station für den Werra-Radweg, der von Meiningen über Walldorf nach Wasungen führt.

Eine enge Vernetzung gibt es mit Schule, Kindergarten, Vereinen und Kommune. Auch die Kontakte zu Denkmal-, Bodendenkmal- und Kunst-Interessierten werden gepflegt.

Gottesdienste finden regulär am 1. und 3. Sonntag im Monat um 10.30 Uhr statt. Am 11. März begann die Andachtsreihe „Berührt – Lebensexperten kommen zu Wort“: Unter dem Motto „Vom Wachsen und Werden“ sind eine Hebamme, Bauern, Migranten und Eltern als Sprecher eingeladen.

Der Kirchenburgverein Walldorf/Werra dient der Begegnung und Vernetzung von Menschen, die sich der Kirchenburg verbunden fühlen. Ziel ist es, die Aktivitäten tatkräftig, wirtschaftlich und ideell zu unterstützen.

Hintergrund:
Die Walldorfer Kirchenburg wurde schon lange vor ihrer ersten urkundlichen Erwähnung im Jahr 982 in einer Schenkungsurkunde an die Kirche des heiligen Apostelfürsten Petrus zu Aschaffenburg als Königshof gegründet. Im Jahr 1008 übernahm das Bistum Würzburg den Ort mit seinem Burgberg. Die Wehranlage wurde zur bischöflichen Festung umgebaut. Man errichtete eine erste Kapelle, der später eine Kirche folgte. Zur eigentlichen Kirche wurde die Anlage erst im Spätmittelalter. Das Kirchengebäude wurde 1587 errichtet, 1634 bis auf das Mauerwerk zerstört und bis 1651 neu hergerichtet. Am 3. April 2012 kam es zu einem Großbrand. Kurz darauf begann die Rekonstruktion der Anlage. Seit 2016 gibt es wieder Gottesdienste in der Kirche, die gesamten Bauarbeiten sollen dieses Jahr abgeschlossen werden. Der Wiederaufbau wurde bislang mit Mitteln der Versicherung sowie mit Spenden bestritten, öffentliche Fördergelder wurden nicht in Anspruch genommen.

Weitere Informationen im Internet: www.kirchenburg-walldorf.de

Autor:

susanne sobko

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