Gottesdienste zum Silbernen Vokationsjubiläum
30 Jahre Religionsunterricht an Schulen in Thüringen

Vor 30 Jahren wurde Religion erstmals als ordentliches Lehrfach an öffentlichen Schulen in Thüringen unterrichtet. In Festgottesdiensten am kommenden Samstag (17. Juli) in Meiningen (10 Uhr, Stadtkirche), Erfurt (11 Uhr, Augustinerkirche) und Gera (11 Uhr, Sankt Salvatorkirche) dankt die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) aus diesem Anlass Lehrerinnen und Lehrern, die sich damals bei der Einführung des Faches engagierten. Aktuell besuchen in Thüringen 21,4 Prozent der Schüler und Schülerinnen den evangelischen sowie 17,5 Prozent der Schuler und Schülerinnen den katholischen Religionsunterricht. Er wird von 155 kirchlichen und 512 staatlichen Lehrkräften unterrichtet.

Viele staatliche Lehrerinnen und Lehrer sowie kirchliche Mitarbeitende im Verkündigungsdienst absolvierten damals eine berufsbegleitende Ausbildung und erhielten anschließend die kirchliche Vokation beziehungsweise eine kirchliche Beauftragung zur Erteilung von evangelischem Religionsunterricht. Im Gottesdienst zur Feier des Silbernen Vokationsjubiläums wird den Jubilaren ein Segen durch Mitglieder der Kirchenleitungen zugesprochen.

Im Freistaat Thüringen ist mittlerweile mit dem Konfessionell-Kooperativen Religionsunterricht ein neues Modell in Planung. Anfang 2019 wurde die „Vereinbarung zwischen den Bistümern Erfurt, Dresden-Meißen und Fulda und der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland sowie der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck über konfessionell-kooperativ erteilten Religionsunterricht in Thüringen“ geschlossen. Sie soll im Rahmen eines befristeten Modellprojekts an ausgewählten öffentlichen allgemeinbildenden Schulen insbesondere in Regionen umgesetzt werden, in denen eine oder beide Konfessionen weniger verbreitet sind.

Hintergrund:
In Thüringen wurden mit Beginn des Schuljahres 1991/92 im ersten der neuen Bundesländer der evangelische, katholische und jüdische Religionsunterricht sowie Ethik als ordentliche Lehrfächer eingerichtet. Der für alle Schüler und Schülerinnen offene evangelische Unterricht findet unter inhaltlicher Verantwortung der Kirchen statt. Er dient nicht nur der religiösen Bildung, sondern bietet auch Orientierung in Lebens- und Glaubensfragen und eröffnet aus christlicher Sicht Perspektiven für die Lebensgestaltung und das Zusammenleben mit Anderen. Auf der Grundlage des christlichen Menschenbildes wird soziales und kommunikatives Leben eingeübt und reflektiert. Der Unterricht gibt mit seiner auf Vertrauen, Selbstverantwortung und solidarisches Handeln gerichteten Pädagogik wesentliche Impulse für das schulische Leben und leistet einen erkennbaren Beitrag für ein gutes Schulklima. Die EKM unterstützt mit den Schulbeauftragten in den Regionen und im Pädagogisch-Theologischen-Institut Neudietendorf/Kloster Drübeck die Religionslehrerinnen und -lehrer durch Aus-, Fort- und Weiterbildungsangebote und gilt als Partner in der Schul- und Lehrplanentwicklung sowie der Diskussion um Bildungsstandards.

Autor:

susanne sobko

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