Kirchenkreis Naumburg-Zeitz
Mitteldeutsche Kirche gegen Altar-Versetzung in Naumburg

- Der Cranach-Triegel-Altar im Westchor des Naumburger Domes
- Foto: epd-Bild/Rico Thumser
- hochgeladen von Oliver Gierens
Naumburg, Erfurt (epd). Die EKM stellt sich gegen eine Versetzung des Cranach-Triegel-Altars im Naumburger Dom. Das Landeskirchenamt stehe uneingeschränkt hinter der Naumburger Kirchengemeinde, die sich vor kurzem ebenfalls gegen eine Versetzung des Altars ausgesprochen hatte, sagte Kirchenamtspräsident Jan Lemke am Mittwoch in Erfurt.
Das Landeskirchenamt verweise wie die Kirchengemeinde auf das Selbstbestimmungsrecht der Kirche im sakralen Raum. Danach stehe die liturgische Ordnung und Gestaltung des Raumes einzig der Kirchengemeinde zu. Dies könne weder von den Vereinigten Domstiftern noch durch den Unesco-Weltkulturerbe-Status außer Kraft gesetzt werden, hieß es.
Verdeckt der Altar die Stifterfiguren?
Im Juli hatten sich die Vereinigten Domstifter zu Merseburg und Naumburg, die Unesco und das Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt auf einen Kompromiss geeinigt. Demnach darf das Altarretabel weiter im Dom präsentiert werden, aber nicht am bisherigen Standort im Westchor, sondern im Nordquerhaus.
Der ursprünglich zwischen 1517 und 1519 von Lucas Cranach dem Älteren (1472-1553) geschaffene Altar war im Zuge der Reformation teilweise zerstört worden. Der Leipziger Maler Michael Triegel hatte ihn 2022 um einen Mittelteil ergänzt. Seit Juli 2022 war der Altar im Westchor des Domes zu sehen.
Die Unesco ist der Auffassung, durch das Retabel werde der Blick auf die berühmten Stifterfiguren im Westchor verdeckt, insbesondere auf die Uta von Naumburg. Die Kirchengemeinde argumentiert hingegen, die Figuren richteten ihre Blicke gerade auf das liturgische Zentrum - den Altar.
Autor:Oliver Gierens |
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