Tag der Muttersprache
Beim Malochen bitte nichts vermasseln

Wörter wie "Schickse" oder "Ische" (hier markiert in einem Wörterbuch) stammen aus dem Hebräischen und Jüdischen - und waren ursprünglich nicht so negativ konnotiert wie im heutigen deutschen Sprachgebrauch. Um die Frage, ob man solche Wörter weiterhin verwenden darf, gibt es Kontroversen.
 | Foto: epd-Bild/ Daniel Staffen-Quandt
  • Wörter wie "Schickse" oder "Ische" (hier markiert in einem Wörterbuch) stammen aus dem Hebräischen und Jüdischen - und waren ursprünglich nicht so negativ konnotiert wie im heutigen deutschen Sprachgebrauch. Um die Frage, ob man solche Wörter weiterhin verwenden darf, gibt es Kontroversen.
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Die Unesco hat im Jahr 2000 den 21. Februar zum Internationalen Tag der Muttersprache erklärt. Er will dazu beitragen, Sprachen als Zeichen der kulturellen Identität der Sprechenden zu fördern. Zudem soll an diesem Tag daran erinnert werden, dass Mehrsprachigkeit der Schlüssel zum gegenseitigen Verständnis und Respekt sein kann.
Zum Tag der Muttersprache zeigt der Autor Thomas Begrich aus Magdeburg auf, dass in 1700 Jahren jüdischem Leben in Deutschland auch Wörter aus dem Hebräischen ins Deutsche eingewandert sind:

Das Wort „Kleeche“ für „Arbeit“ entstammt nicht nur dem Rotwelschmilieu, sondern es ist jiddischen Ursprungs: Es kommt von „keli“ im Hebräischen und bedeutet Instrument (wie bei Klezmer). Überhaupt kommen etliche Begriffe unserer Umgangssprache aus dem Jiddisch-hebräischen Sprachraum. So bedeutet etwa „Hals- und Beinbruch“ wörtlich übersetzt: „Glück und Segen“ (Hebräisch: halas be racha) - und so meinen wir es ja auch! Und der „Gute Rutsch“ zum Jahreswechsel stammt aus dem Jiddischen „Gudn Rosch“: Guten Jahresanfang (Jahrhaupt). Und „malochen“ tun wir alle: Arbeiten eben (Hebräisch: melacha). Und wer dabei etwas „vermasselt“ hat, hat kein Glück gehabt (Hebräisch: masel). Wenn ihr Nachbar aber wieder einmal nur „Hallo“ statt „Guten Morgen“ gesagt hat, ärgern Sie sich nicht: Wahrscheinlich kommt „Hallo“ von Hebräisch „halel“ - dann hat er also „Halleluja“ zu Ihnen gesagt. Gelobt sei Gott!

Autor:

Angela Stoye

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