Kostenlos, aber nicht umsonst – Gaben zum Einsatz bringen

Judith Kölling, Gemeindepädagogin in Pratau | Foto: privat
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Wem viel gegeben ist, bei dem wird man viel suchen; und wem viel anvertraut ist, von dem wird man umso mehr fordern.
Lukas 12, Vers 48

Von Judith Kölling

Viel mehr als ich brauche. Mehr als genug. Deutlich mehr als zu wenig. Eben reichlich. Gegeben, nicht gekauft oder erworben. Nicht durch Feilschen oder Handeln geschickt beschafft, sondern einfach gegeben. Für nix. Geschenkt oder zumindest geliehen.
Viel, etliches mehr als nur etwas. Eben allerhand, was da ist. Suchen, nicht zufällig entdecken, sondern bewusst danach gucken. Forschen. Anvertrauen, etwas Wertvolles übergeben. Vertrauen schenken. Es in die Hände des anderen legen. Fordern, auffordern, anfordern. Fordernd sein, einfordern, verlangen. Wer bin ich und was ist mir gegeben? Wer wird was von mir fordern?
In der Bibelgeschichte, die dem Bibelvers vorangeht, ist es eindeutig: Ein Diener soll sich so verhalten, dass sein Herr jeden Augenblick wiederkommen kann. Egal zu welcher Stunde, der Diener tut seinen Dienst und verhält sich vorbildlich. Dann wird er reich belohnt werden. Missbraucht er jedoch die Abwesenheit seines Herrn, so droht harte Strafe.
Egal in welcher Situation, egal in welcher Position: Uns ist so viel gegeben. Ich möchte mein Tun und Wirken nicht schleifen lassen, sondern motiviert und engagiert voranbringen. Der Chef könnte jeden Augenblick dazukommen. Doch möchte ich nicht aus Angst so agieren, sondern weil mir die Sache am Herzen liegt. Der Menschensohn wird kommen – dann, wenn wir es nicht erwarten. Folglich müsste es doch bald so weit sein, oder? Wer rechnet denn überhaupt mit seiner baldigen Wiederkunft?
Dann bleibt nur noch zu klären: Was wird denn von mir verlangt? Diese Frage wird in der Bibelstelle nicht beantwortet. Stattdessen muss wohl jeder für sich in seiner aktuellen Lebenswirklichkeit nach einer Antwort auf diese Frage suchen. Was steht mir zur Verfügung? Wo kann ich mich und meine Gaben einbringen? Wo bin ich Diener und wer ist mein Herr? Mir ist viel gegeben. Dafür kann ich dankbar sein. Doch es geht auch eine Verantwortung damit einher, der ich hoffentlich gerecht werde.

Autor:

Adrienne Uebbing

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